“Werkstätten am Ende”: Verbrenner-Verbot kommt in Deutschland

In einer Nahaufnahme sieht man den glänzenden Auspuff. Die Auspuffanlage ist gut gepflegt und gehört zu einem leistungsstarken, gut gewartetem Fahrzeug,
Symbolbild © imago/Sven Simon

Der Verbrenner ist in der Bundesrepublik auf dem absteigenden Ast – zwar langsam, doch stetig und sicher. Nun haben wegen des nahenden Verbrenner-Verbots in Deutschland viele Werkstätten Probleme und könnten sogar kurz vor ihrem Ende stehen.

Das baldige Verbrenner-Aus im Land setzt viele Werkstätten in Deutschland unter enormen Druck und einige könnten sogar zukünftig ihr Ende finden. Schon jetzt kämpfen viele Betriebe ums Überleben und die Zukunft ist leider sehr ungewiss, was für noch mehr Verunsicherung sorgt.

Werkstätten in Deutschland am Ende: Diese politische Entscheidung bedroht Hunderte Existenzen

Der politische Beschluss ist gefallen und dürfte vielen Menschen und Betrieben im Land große Kopfschmerzen bereiten. Ab 2035 dürfen in der EU keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Was als Fortschritt für die Umwelt gilt, hat für viele Kfz-Werkstätten bedrohliche Konsequenzen. Besonders kleine Betriebe stehen vor einer ungewissen Zukunft, da der Wandel zur Elektromobilität grundlegende Veränderungen mit sich bringt.

Elektroautos gelten als wartungsärmer, denn typische Arbeiten wie Ölwechsel oder die Reparatur von Abgasanlagen fallen weg. Werkstätten verlieren dadurch also wesentliche Einnahmequellen. Vor allem hohe Fixkosten in Kombination mit sinkenden Aufträgen treiben zahlreiche Betriebe finanziell in die Enge. Gleichzeitig sind Investitionen in teure Hochvolt-Arbeitsplätze und Mitarbeiterschulungen erforderlich, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten. Denn auch Wasserstoffantriebe und Gasantriebe sind im Kommen, die spezielle Schulungen erfordern, damit Mechaniker mit ihnen arbeiten können. Die Lage wird zusätzlich durch steigende Energiekosten und den Fachkräftemangel verschärft.

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Dieser Autotyp treibt die Werkstätten in den Ruin

Doch es sind nicht nur die technischen Hürden, die Betrieben zu schaffen machen. Die Digitalisierung von Fahrzeugen und die zunehmende Kontrolle durch Autohersteller drängen unabhängige Werkstätten immer stärker in den Hintergrund. Software-Updates oder Batteriewechsel, die bei Elektroautos häufiger anfallen, laufen oft direkt über den Hersteller, wodurch freie Betriebe aus dem Wartungsprozess ausgeschlossen werden. Auch die Ersatzteilbranche ist betroffen.

Elektroautos haben weniger mechanische Bauteile, wodurch der Verschleiß und somit auch der Ersatzteilbedarf erheblich sinken. Viele Werkstätten können diese Umsatzverluste kaum kompensieren. Experten warnen daher, dass ohne staatliche Eingriffe oder die Förderung alternativer Technologien wie E-Fuels die Vielfalt der Betriebe erheblich zurückgehen könnte. Politik und Industrie müssen die Betriebe insgesamt aktiver unterstützen, zum Beispiel durch mehr spezielle Schulungen für neue Antriebstechniken, um eine Zukunft zu sichern, in der Werkstätten nicht nur überleben, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten können.