Wirtschafts-Wende: VW verlagert Elektro-Produktion ins Ausland

Auf der internationalen Automesse IAA; die in Frankfurt in Deutschland stattfindet, steht Bundeskanzler Friedrich Merz vor einem Fahrzeug des Autoherstellers VW und wartet auf seinen Moment, den ein anderer Mann mit einem Mikrofon wohl gerade ankündigen will.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Ein Schlag ins Gesicht scheint diese Entscheidung für viele Arbeiter in der Autobranche zu sein: VW verlagert nämlich die Elektro-Produktion ins Ausland und will damit auch für Deutschland eine Wende herbeiführen.

Der große Autobauer hat eine weitreichende Entscheidung getroffen. Er verlagert die Elektro-Produktion ins Ausland. Was für das Unternehmen eine Wende bedeuten soll, bedeutet für viele Arbeiter einen drohenden Jobverlust.

Sparmaßnahmen, Personalabbau, Werksschließung: Arbeiter sind fassungslos

Mit immer heftigeren Maßnahmen reagieren die Autobauer auf die nicht enden wollende Krise der Automobilindustrie. Noch steht die Entscheidung der EU bezüglich des Verbrennerverbots ab 2035 aus. Man wolle noch einmal in die Diskussion gehen. Laut Aussagen vieler Konzernchefs in der Autobranche sei ihnen das schon einmal geholfen. Doch dies ist nicht die einzige Maßnahme, die Deutschland wieder auf Kurs bringen soll.

Die Chefs der großen Automobilkonzerne sehen weiterhin keine andere Möglichkeit, als unter den bisherigen Umständen Personalkosten radikal abzubauen und sogar Werke zu schließen. Sie deuten an, dass die Rahmenbedingungen in Deutschland momentan einfach nicht stimmen, damit die deutschen Autokonzerne weiterhin wettbewerbsfähig bleiben können. Die Arbeiter sind fassungslos, und Tausende von ihnen fürchten um ihren Job.

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Allen voran äußert sich hierzu beständig der VW-Chef Oliver Blume. Er sehe es als dringend notwendig an, dass die Politiker einen Realitätscheck vornehmen, bevor sie irgendwelche Entscheidungen treffen. Immerhin sei das Bestehen der Unternehmen und damit der Mitarbeiter ein stetes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Unter anderem spielen die Rahmenbedingungen, die die Politik vorgibt, eine wesentliche Rolle.

Da sich in anderen Ländern günstigere Bedingungen für die Herstellung von Elektroautos ergeben haben – unter anderem günstigere Preise für die Batterien sowie niedrigere Löhne und Gehälter der Mitarbeiter –, habe sich VW dazu entschlossen, die Elektro-Produktion nach Portugal und Spanien zu verlegen. Dies sei in Blumes Augen jedoch kein Verlust für Deutschland. Mit qualifizierten Fachkräften und engagierten Mitarbeitern können die deutschen Autobauer wettbewerbsfähig bleiben. Deutschland müsse jedoch etwas dafür tun, denn so würde der Welthandel wie damals nicht einfach zurückkommen.