Im Gegensatz zum Tanken verläuft das Laden eines E-Autos viel langsamer. Viele E-Auto-Besitzer haben einfach keine Geduld an den Ladesäulen. Die Dauer des Ladens ist für viele Menschen immer noch ein Argument gegen ein E-Fahrzeug.
Wer sein E-Auto auflädt – egal, ob an der Ladesäule oder an der heimischen Wallbox –, muss dafür ordentlich Zeit einkalkulieren. Doch immer mehr E-Auto-Besitzer zeigen keine Geduld mehr, wenn sie an den Ladesäulen stehen.
Hersteller arbeiten bereits an dem Problem
Fragt man die Menschen in Deutschland, wieso sie sich gegen den Kauf eines E-Autos entscheiden, ist einer der häufigsten Gründe die lange Ladezeit an den Säulen. Während das Tanken eines Verbrenners oft nur wenige Minuten in Anspruch nimmt – inklusive Bezahlen –, sieht dies beim Laden eines E-Fahrzeugs anders aus. Wer sein E-Auto beispielsweise zuhause an der Wallbox lädt, tut dies meist über Nacht, damit das Fahrzeug am nächsten Morgen geladen ist und sofort genutzt werden kann. Das Laden an den öffentlichen Ladesäulen geht zwar schneller, braucht aber auch Stunden, damit der Akku tatsächlich wieder vollgeladen ist. Immer mehr Hersteller arbeiten daran, dass ihre E-Modelle so schnell laden wie das Betanken eines Verbrenners dauert. Auch Schnellladesäulen sollen die Gemüter der Menschen beruhigen.
Den Grund kennen wohl die wenigsten: E-Auto-Besitzer nutzen Trick
Doch die Verbraucher fühlen sich oftmals hinters Licht geführt, wenn ihr Fahrzeug nicht in der propagierten Ladegeschwindigkeit wieder für längere Strecken nutzbar ist. Die wenigsten wissen, dass die von den Herstellern gemachte Angabe zur Ladeleistung ein maximaler Wert ist. Bei allen Modellen flacht die Ladekurve, die übrigens nur wenig Beachtung findet, im Laufe des Ladevorgangs ab. Steigt die Anzeige zu Beginn des Ladevorgangs noch ziemlich schnell an, denken viele, dass der Ladevorgang zügig vorangeht.
Dass die Ladegeschwindigkeit im Laufe des Vorgangs dann abnimmt, hat jedoch nichts damit zu tun, dass die Batterie des E-Autos kaputt ist. Sie folgt nur einer physikalischen Gesetzmäßigkeit. Zum Schutz der Batterie – beispielsweise durch Überhitzung – bremst das System den Ladevorgang automatisch ab. Überhitzte Batterien stellen nämlich ein echtes Sicherheitsrisiko dar. Wer ein E-Auto fährt, weiß, dass die letzten zwanzig Prozent der Ladung ziemlich langsam vorangehen. Deshalb brechen die meisten E-Auto-Besitzer nach 80 Prozent ab und laden später lieber wieder auf.