Von Beginn an war es ein Erfolg und erfreute sich großer Beliebtheit. Doch nun steht das Deutschlandticket, wie wir es kennen, wohl vor dem Aus. Die Gründe kommen unerwartet.
Bei diesem Thema scheint wohl nie wirklich Ruhe einzukehren. Denn plötzlich steht das Deutschlandticket offenbar schon wieder vor dem Aus. Das ist seltsam, weil es seit seiner Einführung ein echter Hit ist.
Überfüllte Züge und gescheiterte Verhandlungen – Deutschlandticket vor dem Ende
Die Deutsche Bahn bekleckert sich des Öfteren nicht gerade mit Ruhm. Wenn sie jetzt auch noch den größten Bahnhof Deutschlands sperrt, ist der Ärger der Kunden vorprogrammiert. Doch zumindest konnten sich Bahnreisende bisher immer auf das Deutschlandticket einigen – es gibt eigentlich niemanden, dem dieser Tarif nicht gefällt. Wieso möchte man es dann jetzt schon wieder abschaffen? Es stimmt, dass das Deutschlandticket, so wie wir es kennen, in der Tat vor dem Aus steht. Dabei durchlebt es aber nur eine relativ kleine Veränderung. Trotzdem wird es jetzt eine sehr attraktive Ausnahmeregelung verlieren.
Ab Ende 2025 können Inhaber des Tickets auf bestimmten Strecken in Berlin und Brandenburg nicht mehr mit Fernverkehrszügen wie dem ICE oder IC fahren. Der Vertrag zwischen der Deutschen Bahn (DB) und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der diese Nutzung bisher ermöglichte, wird zum Jahresende gekündigt. Betroffen sind unter anderem die Strecken Elsterwerda–Berlin, Potsdam–Cottbus und Berlin–Prenzlau. Der Grund für das Ende der Kooperation ist vor allem die hohe Nachfrage nach den günstigen Fernzugfahrten. Besonders auf der Strecke zwischen Elsterwerda und Berlin sei dies ein großes Problem, da die Züge oft deutlich mehr Passagiere befördern, als ursprünglich vorgesehen. Daneben taucht, wie man sich fast denken kann, ein weiteres Hindernis auf: die Finanzierung.
Pendler müssen sich jetzt von dem bisherigen Komfort verabschieden
Ursprünglich hatte die Deutsche Bahn dem VBB und den Ländern Berlin und Brandenburg vorgeschlagen, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Allerdings verlangte sie, dass der VBB und die Länder deutlich mehr bezahlen. Trotz intensiver Verhandlungen ist man sich hier leider einfach nicht einig geworden. Ob es in den kommenden Monaten doch noch zu einer Einigung kommt, ist unklar und wohl eher unwahrscheinlich. Vielmehr sollten sich Bahnkunden jetzt darauf einstellen, der beliebten Ausnahmeregelung Lebewohl zu sagen.
Für die betroffenen Strecken prüft der VBB indessen Alternativangebote mit Regionalzügen. Doch die Kapazitätsgrenzen sind in den meisten Bereichen bereits erreicht. Auch wenn das Deutschlandticket weiterhin auf anderen Fernverkehrsstrecken genutzt werden kann, ist dies ein herber Verlust für Pendler und Gelegenheitsreisende in Berlin und Brandenburg. Die Frage bleibt: Wird es noch eine Lösung geben oder müssen die Fahrgäste ab 2026 auf die bequemen Fernzüge verzichten?