“Zusatzkosten kommen”: Millionen Auto-Besitzer sind betroffen

Es handelt sich um eine Bild-Collage. Auf der linken Seite des Bildes steht ein alter vermutlich teurer roter VW-Käfer, ein echtes Kult-Auto. Auf der rechten Seite liegen unzählige Stapel mit 500-Euro-Scheinen. Sie zeigen die Zusatzkosten für Auto-Besitzer.
Symbolbild

Auf viele deutsche Auto-Besitzer sollen schon bald weitere Zusatzkosten zukommen. Verzweifelt schlagen sie die Hände überm Kopf zusammen und fragen, wie sie sich das noch leisten können.

Von diesen Zusatzkosten sind vor allem diejenigen Auto-Besitzer betroffen, die ohnehin weniger Geld im Portemonnaie haben als andere. Zwar heißt es, dass diese neuen Gebühren unserer Sicherheit dienen, doch ist es merkwürdig, dass diese gerade jetzt zur Sprache kommt.

Plötzlich doppelt zahlen: 16 Millionen Auto-Besitzer fühlen sich benachteiligt

In Deutschland sind derzeit rund 48 Millionen Autos zugelassen. Der Fahrzeugbestand wird dabei immer älter: Über ein Drittel der Pkw – etwa 16 Millionen Fahrzeuge – ist bereits mehr als zehn Jahre alt. Das liegt zum einen daran, dass Neuwagen immer teurer werden. Auf der anderen Seite entstehen durch die ganze E-Auto-Debatte natürlich extreme Unsicherheiten. Die Stromer sollen jetzt auch neue Sonderrechte bekommen. Was ist also, wenn meine Antriebsart morgen nichts mehr wert ist? Deshalb bleiben viele Autofahrer auch teils aus Angst bei ihrem alten Wagen. Oft funktionieren diese Modelle ja auch noch tadellos – warum also mehr bezahlen? Doch genau diesen Auto-Besitzern, die sich kein neues Fahrzeug kaufen wollen oder können, drohen nun fiese Zusatzkosten. Der TÜV fordert stärkere Kontrollen.

Bei der Hauptuntersuchung überprüft der TÜV, ob ein Fahrzeug verkehrssicher und technisch einwandfrei ist. Hier kontrollieren die Experten die Bremsen, Beleuchtung, Abgaswerte und weitere sicherheitsrelevante Komponenten. Stellen sie Mängel fest, müssen sie diese erst beheben, bevor sie die begehrte TÜV-Plakette vergeben. Bislang mussten Fahrzeuge in Deutschland alle zwei Jahre zur HU – Neuwagen erstmals nach drei Jahren. Auto-Besitzer mit älteren Wagen sollen in dieser Hinsicht jetzt aber Zusatzkosten tragen. TÜV-Vertreter schlagen somit vor, dass Gebrauchtwagen ab zehn Jahren künftig nicht mehr nur alle zwei Jahre, sondern sogar jährlich zur Hauptuntersuchung sollen. Dabei muss erwähnt werden, dass die Kosten für eine HU bereits bei 150 Euro liegen. Die Belastung für Halter älterer Autos würde sich also mindestens verdoppeln.

Lesen Sie auch
Anstieg: Experten erwarten Explosion bei Elektroauto-Zulassungen

Diese Verteuerung würde ausgerechnet Geringverdiener am stärksten belasten

Die betroffenen 16 Millionen Auto-Besitzer haben keinerlei Lust auf diese Zusatzkosten. Zumal die fortschreitende Entwicklung dafür gesorgt hat, dass ein moderner Gebrauchtwagen sogar mit über zehn Jahren unter der Motorhaube sehr viel sicherer ist als beispielsweise ein Neuwagen damals in den 1950er-Jahren.

Für viele Haushalte würde das alles zu teuer werden. Denn oft geht eine HU nun einmal noch mit teuren Reparaturen einher. Ein häufigeres Prüfintervall würde für nicht allzu wenige Bürger bedeuten, dass sie sich von ihrem Auto trennen müssen. Das wäre natürlich ein trauriges Ende, das der TÜV so auch nicht wollen kann.

Dieser argumentiert hingegen mit einer höheren Sicherheit im Straßenverkehr. Doch bevor er Millionen Auto-Besitzern derartige Zusatzkosten aufhalst, müsste man diese Argumente fundiert wissenschaftlich belegen. Ob man diesen Vorschlag umsetzen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Sollte er Realität werden, würden unzählige Menschen ihrem Auto “Lebe wohl” sagen müssen.