2.200 Euro: Millionen Bürger erwarten nie dagewesene Zuschüsse

Eine Frau hält fünf grüne 100-Euro-Scheine in der Hand. Es könnte sich dabei um einen Zuschuss handeln, der gerade ausgezahlt wurde und den die Frau bar abgehoben hat.
Symbolbild © imago/imagebroker

Bei vielen Menschen in Deutschland ist das Geld nach der Inflation und den Krisen der letzten Jahre knapp, doch nun ist zumindest für eine Gruppe Besserung in Sicht. Millionen Bürger hoffen auf einen Zuschuss, den es so noch nie gab und der vielleicht in Zukunft kommen könnte.

Viele Menschen leiden aktuell unter der wirtschaftlichen Situation in Deutschland. Umso besser, dass nun neue Zuschüsse für Millionen Bürger im Gespräch ist.

Viele Betroffene: Wer kümmert sich, wer bezahlt?

Deutschland steuert schon seit Jahren ungehindert auf eine Pflegekrise zu. Bis 2050 wird voraussichtlich jeder achte Deutsche über achtzig Jahre alt sein und die Zahl der Pflegebedürftigen steigt rapide. Schon heute übernehmen Angehörige einen Großteil der Betreuung – oft unbezahlt oder mit maximal 990 Euro Pflegegeld pro Monat. Doch was passiert, wenn die Pflege den Beruf unmöglich macht? Viele geraten dadurch in finanzielle Notlagen oder Altersarmut.

Die SPD Baden-Württemberg hat darauf eine mutige Antwort: Angehörige sollen ein Gehalt erhalten – basierend auf dem Mindestlohn. Das wären rund 2.200 Euro brutto für eine Vollzeitpflege. Dieses Modell soll nicht nur die Arbeit würdigen, sondern auch die soziale Absicherung stärken. Denn bei vielen Pflegekräften handelt es sich um Frauen, die ihren Job aufgeben müssen, um sich um Angehörige zu kümmern. Andreas Stoch, SPD-Fraktionschef, betont, dass es darum gehe, diese unsichtbare Arbeit endlich sichtbar und finanziell fair zu machen.

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Ein Blick über die Grenze: Was Deutschland lernen kann

Andere Länder zeigen, dass solche Konzepte funktionieren. Im österreichischen Burgenland gibt es seit 2019 das sogenannte “Anstellungsmodell für pflegende Angehörige”. Hier werden Familienmitglieder offiziell angestellt und erhalten ein Gehalt und Sozialleistungen. Die positive Resonanz macht dieses Modell zu einem Vorbild für Deutschland.

Die Finanzierung in Baden-Württemberg soll jährlich etwa 100 Millionen Euro kosten – ein Bruchteil dessen, was Pflegeheime verschlingen. Ein Platz in einer stationären Einrichtung kostet in Baden-Württemberg zwischen 6.500 und 7.000 Euro pro Monat. Die SPD argumentiert, dass häusliche Pflege nicht nur günstiger, sondern auch für die Betroffenen angenehmer sei. Interessanterweise könnte ein Pflegegehalt auch indirekt den Fachkräftemangel in der Branche lindern. Es würde Menschen motivieren, sich langfristig der Pflege zu widmen – und so den Druck auf professionelle Pflegekräfte reduzieren.