2000 Euro sind steuerfrei: Rentner sollen wieder arbeiten gehen

Ein alter Mann arbeitet in einer Halle oder Werkstatt an einer Maschine. Er führt etwas in die Maschine ein. Der Mann trägt einen Blaumann und geht in seinem hohen Alter noch einer schweren körperlichen Arbeit nach.
Symbolbild © istockphoto/monkeybusinessimages

Rentner sollen wieder mehr arbeiten gehen – und das könnte sich bald so richtig lohnen: Eine mögliche neue Regelung verspricht bis zu 2.000 Euro steuerfreie Einnahmen im Monat.

Gute Nachrichten für Senioren: Ab 2026 könnten Rentner deutlich mehr dazuverdienen – und das vollkommen steuerfrei! Doch nicht alle profitieren davon.

Mehr Spielraum beim Hinzuverdienen

Ab dem 1. Januar 2026 soll die Verdienstgrenze für Minijobs angepasst werden. Nicht zuletzt wegen der geplanten Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde. Damit würde auch die Minijobgrenze voraussichtlich auf etwa 603 Euro steigen. Minijobber sollen durch höhere Löhne nicht gezwungen sein, weniger zu arbeiten, um unter der Steuer- und Abgabenpflicht zu bleiben.

Ein gelegentliches Überschreiten der Grenze soll möglich sein, solange der durchschnittliche Verdienst im Jahresverlauf innerhalb der Grenzwerte bleibt. Für Rentner, die bereits heute – sofern sie die Regelaltersgrenze erreichen – unbegrenzt hinzuverdienen dürfen ohne Kürzung der Rente, wäre das ein interessanter Nebeneffekt.

Mögliche Aktivrente sorgt für Debatten

Weil viele Rentner trotz Anhebung ihrer Renten weiterhin auf zusätzliche Einnahmen angewiesen sind, wird über eine neue Option nachgedacht: eine steuersichere Zusatzverdienstregelung, die weit über die klassische Minijobgrenze hinausgehen würde. Damit will die Bundesregierung zwei Probleme auf einmal angehen: Zum einen sollen Rentner finanziell entlastet werden. Laut dem Statistischen Bundesamt haben zwanzig Prozent der Menschen ab 65 Jahren weniger als 1.400 Euro netto im Monat zur Verfügung und leben damit unter der Armutsgrenze. Zum anderen hofft man auf mehr erfahrene Arbeitskräfte, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Der Arbeitstitel dieser Idee lautet Aktivrente. Nach aktuellem Stand ist angedacht, dass Rentner mit Erreichen der Regelaltersgrenze bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei dazuzuverdienen könnten. Ob es so kommt – und für wen genau – ist Gegenstand laufender politischer Verhandlungen.

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Kritiker warnen bereits: Arbeitgeberchef Steffen Kampeter sieht die Gefahr, dass solche Regelungen teuer für den Steuerzahler werden. Der Caritasverband schlägt vor, stattdessen Selbstständige in die Rentenversicherung einzubeziehen. Laut Medienberichten soll die neue Regelung zunächst ausschließlich für Arbeitnehmer gelten, nicht für Selbstständige. Doch auch das ist noch nicht endgültig entschieden. Was also bleibt, ist eine spannende Reform, die – wenn sie umgesetzt wird – einem großen Teil der Rentnerschaft erheblich mehr finanziellen Spielraum verschaffen könnte.