400 Läden sind betroffen: Großes Mode-Unternehmen ist insolvent

Auf einem Kleiderständer hängt Kleidung für Damen und Herren. Die Mode steht zum Verkauf, einige Kleidungsstücke sind reduziert. Die Kunden können bei der Shoppingtour sparen.
Symbolbild © imago/Levine-Roberts

In Deutschland steigt die Zahl der Insolvenzen spürbar an. Immer mehr Firmen geraten in finanzielle Schwierigkeiten und müssen aufgeben. Auch Privatinsolvenzen nehmen zu. Nun scheint es für ein weiteres Unternehmen wohl keinen Ausweg zu geben. Ein großes Mode-Unternehmen ist insolvent.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes meldeten allein im ersten Halbjahr 2025 rund 11.900 Unternehmen Insolvenz an – fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind mittelständische Betriebe, die in den vergangenen Jahren bereits durch Pandemie, Energiepreise und Inflation stark belastet wurden.

Fast keine Kunden mehr: Innenstädte von den Insolvenzen stark betroffen

Die Ursachen für die vielen Insolvenzen sind vielfältig, allerdings setzten hohe Energie- und Rohstoffpreise, steigende Zinsen und teure Kredite Unternehmen zunehmend unter Druck. Viele Betriebe kämpfen außerdem mit den Folgen der Corona-Pandemie – geschlossene Filialen, wegbrechende Umsätze und aufgeschobene Schulden wirken bis heute nach. Hinzu kommen steigende Personalkosten und eine Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher.

Am sichtbarsten sind die Folgen in den Innenstädten, denn immer mehr Geschäfte schließen, Schaufenster bleiben leer und vertraute Läden verschwinden. Besonders Modehäuser, kleine Boutiquen und Filialisten stehen unter Druck. Große Ketten wie Galeria oder Görtz mussten bereits Filialen aufgeben, was ganze Einkaufsstraßen verändert hat. Wenn solche Geschäfte wegfallen, verlieren Innenstädte an Anziehungskraft – weniger Laufkundschaft bedeutet wiederum weniger Umsatz für die verbliebenen Läden.

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Großes Mode-Unternehmen ist insolvent

Ein weiterer Grund für die vielen Schließungen ist der boomende Onlinehandel. Immer mehr Menschen kaufen lieber bequem von zu Hause aus – rund um die Uhr, oft günstiger und mit größerer Auswahl. 2024 lag der Umsatz der größten Onlineshops in Deutschland bei über 80 Milliarden Euro. Während Internetkonzerne wachsen, verlieren kleine Einzelhändler Kundschaft und Einnahmen. Viele von ihnen können den digitalen Wettbewerbern nicht standhalten.

Auch bekannte Modemarken bleiben von der Insolvenz-Welle nicht verschont. Die Dortmunder Firma Store Concept GmbH & Co. KG, die bundesweit Damenoberbekleidung vertreibt, musste Insolvenz anmelden. Zum Unternehmen gehört unter anderem die beliebte Marke Heimatliebe. Seit über zehn Jahren steht die Marke für feminine Mode „Made in Italy“. Rund 400 Modegeschäfte in Deutschland führen die Marke. Steigende Kosten, sinkende Gewinne und der wachsende Onlinehandel haben das Unternehmen stark belastet.