500.000 Euro: Erste deutsche Großstadt führt Müll-Strafzettel ein

In einer Halterung in einem Küchenschrank befinden sich drei verschiedene Mülleimer, in denen Plastiksäcke eingelassen sind. In dem grünen Behälter befindet sich Plastikmüll, im gelben liegen viele 50- und 100-Euro-Scheine. Im grauen Eimer befinden sich Apfelschalen.
Symbolbild © imago/Depositphotos

Die Situation in bestimmten Ortsteilen einer deutschen Großstadt eskaliert seit Jahren, sodass diese Müll-Strafzettel einführte. Stolze 500.000 Euro sind durch die Verfahren dabei zusammen gekommen.

In Deutschland gibt es bestimmte Regeln und Vorschriften, wie mit welcher Art von Müll die Bürger verfahren müssen. Doch dies interessiert in einer deutschen Großstadt wohl kaum jemanden, sodass sie nun Müll-Strafzettel einführte. Dadurch entstanden jetzt 500.000 Euro Schulden bei der Stadt.

Regeln für die Müllentsorgung werden verschärft – weitere Strafen drohen

Wer in Deutschland seinen Müll loswerden will, muss viele verschiedene Regeln und Vorgaben beachten. So dürfen Plastikverpackungen beispielsweise nicht über den normalen Hausmüll entsorgt werden, sondern gehören in den gelben Sack oder die gelbe Tonne. In die blauen Tonnen gehört nur Papier und Pappe. Bislang gab es viele Menschen, die alte Textilien einfach im gelben Sack entsorgt haben. Da dieses Verhalten das Recyceln deutlich erschwert, gibt es seit diesem Jahr eine Strafe, wenn man dabei erwischt wird. Noch brauchbare Textilien gehören in den Altkleider-Container. Wenn sie voller Löcher und verdreckt sind, gehören sie in den normalen Hausmüll. Noch strenger greifen die Regeln bei Sperrmüll und anderem Sondermüll.

Lesen Sie auch
500 Euro im Monat: Millionen Bürger sollen Zuschuss erhalten

Großstadt greift rigoros gegen Müllsünder durch

Doch in bestimmten Ortsteilen einer deutschen Großstadt interessieren diese Regeln wohl niemanden. Anders lassen sich die Müllberge voll illegal abgeladenen Müll in Dortmund wohl nicht erklären. Und besonders übel stieß dabei auf, dass die Haufen immer größer wurden. Straßen gingen in dem Müll fast unter. Deshalb gründete die Großstadt im September 2020 das Projekt “Ermittlungsdienst Abfall”. Besonders betroffen von der enormen Müllansammlung war die Nordstadt. In dieser waren die Beamten des Ermittlungsdienstes dann auch vermehrt unterwegs.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In vier Jahren hat der Dienst 1.102 Ordnungswidrigkeiten- oder Kostenersatzverfahren eingeleitet. Denn das Abladen von Müll stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Eine Summe von 500.000 Euro ist dabei zusammengekommen. Inzwischen sind davon 294.000 Euro bezahlt. Mit dem Bußgeld ist es jedoch nicht getan. Hinzu kommen die Kosten der Entsorgung, welche die Übeltäter zudem bezahlen müssen. Denn die Stadt hat Räumdienste beauftragt, den Müll zu entfernen.