Jeden Tag gibt es eine neue Hiobsbotschaft. Sogar der Riese Bosch ist in die Krise gerutscht und möchte nun 7.000 seiner Mitarbeiter entlassen. Das sind wirklich düstere Aussichten.
Einst ein leuchtendes Beispiel für Innovation und Stabilität, sieht sich einer der größten Technologiekonzerne Deutschlands mit dunklen Zeiten konfrontiert. 7.000 Bosch-Mitarbeiter könnten schon bald ohne Arbeit dastehen. Die Wirtschaftskrise lässt einfach nicht nach.
Der gefährliche Dominoeffekt in Deutschlands Wirtschafts- und Automobilkrise
Zwar hat Bundeskanzler Olaf Scholz einen sogenannten Industriepakt angekündigt, um der deutschen Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen. Doch herumgekommen ist dabei bislang noch nichts. Das jüngste und berühmteste Beispiel für die aktuelle Flaute ist natürlich Volkswagen, wo man drei oder mehr Werke dichtmachen will. Jetzt zieht Bosch-Chef Stefan Hartung nach und verkündet, dass er nicht sicher sein könne, die geplanten 7.000 Mitarbeiter nicht zu entlassen. Was das konkret bedeuten soll, kann man sich fast selbst zusammenreimen. Das riesige Maschinenbau-Unternehmen ist in Deutschland ein noch größerer Arbeitgeber als der Autobauer aus Wolfsburg. Insgesamt 130.000 Menschen sind hier derzeit beschäftigt. Oder sind es bald nur noch 123.000?
Das Unternehmen Bosch bleibt dieser Tage weit hinter seinen Erwartungen zurück, denn auch hier leidet man unter der aktuellen E-Auto-Krise. Als wichtiger Zulieferer für die Automobilindustrie produziert der Konzern mit Hauptsitz in Gerlingen unter anderem Teile wie Sensoren oder Fahrzeugcomputer, die für moderne Autos unerlässlich sind. Somit muss Bosch vielleicht schon im nächsten Quartal auf bis zu 7.000 seiner Mitarbeiter verzichten. Denn wenn Autobauer wie Volkswagen jetzt ihre Produktion drosseln oder sogar Werke schließen, hat das direkte Auswirkungen auf den Zulieferer-Giganten. Weniger produzierte Fahrzeuge bedeuten eine geringere Nachfrage – so einfach ist das. Hartung betonte, dass man das Renditeziel von fünf Prozent in diesem Jahr verfehlt habe. Man müsse sich jetzt mit vier Prozent zufriedengeben. Interessant ist, dass er dennoch an seinem Ziel festhalten will, 2026 eine Rendite von sieben Prozent zu erreichen. Auch wenn dafür bis zu 7.000 Mitarbeiter Bosch verlassen müssen.
Trotz düsterer Prognosen hält Bosch-Chef Hartung an den hoch gesteckten Zielen fest
Wann genau man hier welche Maßnahmen umsetzen wird, steht noch nicht fest. Doch dass es im ersten Quartal 2025 zu Kürzungen kommen wird, ist so gut wie sicher. Als besonders gefährdet gilt zurzeit der Standort Abstatt, wo bereits seit Jahresanfang Stellenstreichungen auf dem Programm stehen. Während die allgemeinen Unsicherheiten insbesondere in der Automobilindustrie weiter zunehmen, stehen akut 7.000 Bosch-Mitarbeiter auf der Kippe. Solange die Wirtschaftskrise keine Anzeichen der Besserung zeigt, besteht nicht viel Grund zur Hoffnung.