ADAC warnt: Verschärfte Grenzkontrollen auf deutschen Straßen

An einem Grenzübergang mit verschiedenen Spuren warten mehrere Dutzend Autos darauf, durchgelassen zu werden.
Symbolbild © istockphoto/Srdjan Stepic

Besonders zur Weihnachtszeit wird es im Straßenverkehr durchaus einmal eng und alles dauert länger. Nun warnt sogar der ADAC vor verschärften Grenzkontrollen auf deutschen Straßen, die einem zu den Festtagen noch mehr Nerven abverlangen.

Leider kommt man darum auf deutschen Straßen nicht mehr herum, denn laut dem ADAC kehren jetzt verschärfte Grenzkontrollen zurück. Einige Dinge können Reisende aber beachten, um dennoch möglichst schnell ans Ziel zu gelangen.

Erweiterte Grenzkontrollen: Was sich seit September geändert hat

Deutschland hat im September 2024 die Grenzkontrollen auf alle Nachbarländer ausgeweitet. Diese Entscheidung begrüßten viele Bürger und Politiker. Denn die Maßnahme, die zunächst für sechs Monate gilt, soll illegale Einreisen verhindern. Betroffen sind die Grenzen zu Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich. Bereits zuvor existierten feste Kontrollpunkte an den Übergängen zu Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz.

Für Reisende bringen diese Maßnahmen aber leider auch Verzögerungen mit sich. Pendler und Autofahrer sollten deshalb mehr Zeit einplanen, vor allem an stark frequentierten Übergängen wie Suben (Österreich), Basel (Schweiz) oder Breitenau-Schönwald (Tschechien). Denn besonders in Stoßzeiten wie am Wochenende bilden sich hier regelmäßig lange Staus. Auch Bahnreisende müssen stichprobenartige Kontrollen einplanen. Deshalb ist der beste Tipp wohl, die aktuelle Verkehrslage vorab zu prüfen.

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Herausforderungen für den Schengen-Raum und neue Ansätze

Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen wirft auch Schatten auf das Schengen-Abkommen, das einst den freien Personenverkehr garantieren sollte. Kritiker, darunter der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, warnen vor negativen Folgen für Grenzgänger und den europäischen Binnenmarkt. Tatsächlich könnte die europäische Reisefreiheit durch Sicherheitsbedenken langfristig auf dem Prüfstand stehen.

Die EU arbeitet jedoch an Lösungen, um Reisen trotz steigender Sicherheitsanforderungen zu erleichtern. Ein Vorstoß: die Digitalisierung von Reisedokumenten. Mit digitalen Reisepässen und einer EU-weiten App soll der Grenzübertritt schneller und sicherer werden. Diese Technologie könnte nicht nur Staus verringern, sondern auch neue Sicherheitsstandards setzen. Für Reisende bleibt wichtig: Immer Ausweisdokumente dabeihaben, auch innerhalb des Schengen-Raums – und die Zollbestimmungen der Schweiz im Auge behalten, da Verstöße hier teuer werden können. Die aktuellen Kontrollen sind eine Momentaufnahme, doch sie zeigen deutlich: Europa steht vor der Herausforderung, Sicherheit und Freiheit in Einklang zu bringen. Reisende, die gut informiert und vorbereitet sind, können jedoch viele Hindernisse vermeiden.