Ära: Deutsche Kult-Marke ist insolvent – “Kunden sind geschockt”

Eine Frau von hinten in schwarzer Kleidung. Sie ist vollgepackt mit Einkaufstüten und Taschen, sie kommt vom Shoppen und läuft durch die Fußgängerzone der Innenstadt.
Symbolbild © imago/Arnulf Hettrich

Einst ein absoluter Renner, ist diese deutsche Kult-Marke jetzt insolvent. Für die Kunden ist das ein Schock. Schließlich gibt es dieses Unternehmen schon seit der DDR. Die Zukunft könnte sich nun aber schwierig gestalten.

Die Marke steht seit Jahren in Verbindung mit Erfolg und Unterhaltung. Einst hatte die Firma eine unangefochtene Monopolstellung auf dem Markt. Wenn man damals behauptet hätte, dass die deutsche Kult-Marke eines Tages insolvent gehen würde, hätten viele wahrscheinlich nur müde gelächelt. Nun ist es traurige Wahrheit.

Zukunft bleibt ungewiss: Deutsche Kult-Marke geht insolvent

Nach über 100 Jahren steht eine deutsche Kult-Marke vor der Insolvenz. Derzeit verschafft sich das Amtsgericht einen Überblick über die Gesamtsituation. Vor allem die zunehmende Digitalisierung hat die Kult-Marke in den vergangenen Jahren stark verändert. Zuletzt sollen die Geschäfte nicht mehr nach Plan gelaufen sein. Zunächst soll der Betrieb aber weiterlaufen, heißt es vonseiten der Insolvenzverwalter.

Auch die Mitarbeiter erhalten vorerst ihre Löhne. Doch wie die Zukunft aussieht, ist ungewiss. Eine Insolvenz ist meist mit einschneidenden Veränderungen für ein Unternehmen verbunden. Schließlich muss es sich für die Zukunft aufstellen. Die Insolvenz muss nicht das Ende des Unternehmens bedeuten, aber sie wird voraussichtlich erhebliche Einschnitte mit sich bringen.

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270 Mitarbeiter: Kult-Marke gab es bereits in der DDR

In der DDR kannte fast jeder die Kult-Marke, die nun den schweren Schritt der Insolvenz gehen muss. Rund 270 Mitarbeiter sind betroffen, heißt es von offizieller Seite. Das Insolvenzgeld sichert zunächst die Löhne für die laufenden Monate. Ein zunehmendes Problem sind die hohen Kosten bei wohl gleichzeitig sinkender Nachfrage. Die gesamte Branche hat derzeit offenbar mit Überkapazitäten zu kämpfen. Das geht auch an dem Unternehmen nicht spurlos vorbei.

Kaum zu glauben: In der DDR arbeiteten fast 15.000 Menschen für die Kult-Marke. ORWO.Net ist ein Fotofilm-Produzent, den damals fast jeder Bundesbürger kannte. Am Anfang stand die Filmfabrik, die tatsächlich den ersten Farbfilm auf den Markt brachte, in Bitterfeld-Wolfen. Im Osten bekam eigentlich jeder seinen Film von dieser Firma. In den letzten Jahren kam es dann zu einer Verschmelzung mit digitalen Fotoangeboten und einer Branche, die heute nicht mehr wiederzuerkennen ist. Wenn ORWO weiter am Markt bestehen will, muss wohl einiges passieren.