Alle Restaurants müssen schließen in Karlsruhe: Besitzer stehen vor Pleite

ARCHIV - Foto: Aaron Klewer / Einsatz-Report24

Karlsruhe-Insider: Die weitreichenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus wurden beschlossen und sind in Baden-Württemberg seit dem 21. März 00 Uhr in Kraft.

Inbegriffen in diese Maßnahmen ist die Schließung aller Restaurants und Gaststätten im Land. Der Vor-Ort-Verzehr in Gasthäusern, inkl. der Außengastronomie ist untersagt.

Auch in Karlsruhe hat dies nun drastische Folgen für die Gastronomie. Während einige Gastronomen nun ihre Türen vorerst komplett schließen, versuchen andere den Service weiterhin über einen Lieferservice aufrecht zu erhalten. Das Liefern der Speisen auf Bestellung ist noch erlaubt. Doch diese Möglichkeit hat nicht jeder Gastrobetrieb, sodass Existenzängste nun an der Tagesordnung stehen.

Alessandro Muccardo vom Restaurant L’incontro bangt um die Zukunft seines italienischen Restaurants mit Café, Bar und Außenbewirtschaftung auf dem Kaiserplatz Karlsruhe. Sein Umsatz ist bereits über 50% zurück gegangen. Doch er steckt all seine Hoffnung in den Lieferservice, welchen er nun anbietet. Wie es allerdings auf Dauer weitergeht, weiß er nicht. Er fühlt sich von der Politik und den Verantwortlichen im Stich gelassen. Seine Mitarbeiter wurden bereits nach Hause geschickt und müssen nun Gehaltseinbußen in Kauf nehmen.

Er setzt nun auf klare Aussagen und hofft, dass die Menschen weiterhin an die Gastronomen denken und diese unterstützen. ,,Ich kanns nachts nicht mehr schlafen, ich weiß nicht wie es weitergeht, es ist eine seelische Belastbarkeit die unglaublich ist“, sagte Alessandro Muccardo und war dabei den Tränen sehr nahe.

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Nur einige Meter entfernt, bangen die Hemmann’s um die Zukunft des Kesselhauses in der Griesbachstraße in Karlsruhe. Die Brüder Sven und Chris, gemeinsam mit Svens Frau Lisa Hemmann, betreiben im Dreiergespann das Sterne-Restaurant. Die Schließung bedeutet einen wirtschaftlichen Totalschaden für den Betrieb. Die Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt, Kurzarbeit angemeldet und das Gehalt gekürzt.

,,Die emotionale Belastung ist hoch und für uns bricht eine heile Welt zusammen. Mir fehlen die Worte“, so Sven Hemmann. Wir hoffen auf Förderung durch das Land und sind in engem Kontakt mit der Bank, aber ob und wie hoch mögliche Ausfallentschädigungen ausfallen werden, ist noch nicht absehbar. Die Kapazitäten für einen Lieferservice hat die Familie nicht. Auch der Abholservice der Speisen vor Ort wird eingestellt. Die Hemmann’s bangen nun um ihre finanzielle Existenz.