Angriffe: Große Junikäfer fliegen Menschen an

Junikäfer fliegt im Grünen.
Symbolbild © istockphoto/rbiedermann

Wer laue Sommerabende gerne draußen verbringt, sollte sich jetzt in Acht nehmen. Sobald die Dämmerung einsetzt, fliegen Junikäfer Menschen an. Warum das so ist, wird hier erklärt.

Besonders im Sommer ist es schön, abends gemütlich draußen zu sitzen. Doch oft wird bei Dämmerung die Ruhe gestört, denn Junikäfer schwirren in Schwärmen herum und fliegen Menschen regelrecht an.

In Schwärmen unterwegs

Wer den Junikäfer genauer betrachtet, erkennt schnell die Ähnlichkeit zum Maikäfer. Kein Wunder, denn die beiden Insektenarten sind eng miteinander verwandt. Den Namen verdankt der Junikäfer dabei der Tatsache, dass seine Hauptflugzeit im gleichnamigen Monat ist.

Leider bleibt es meist nicht bei den Ausflügen im Juni. Die Insekten schwirren bis in den späten August aus und rauben so manch einem die abendliche Ruhe. Auffallend ist, dass die Junikäfer vornehmlich in Schwärmen auftauchen und scheinbar absichtlich gegen Menschen fliegen. Dabei geschieht dies tatsächlich meist versehentlich.

Ein Versehen

Tagsüber sind die Käfer größtenteils in Gebüschen und Bäumen zu finden. Abends wagen sich die zwischen 1,4 bis 1,8 Zentimeter großen Insekten hinaus und fliegen bei der Nahrungssuche in der Paarungszeit zunächst bevorzugt hohe Objekte wie Bäume an. Oft verlieren sie dabei die Orientierung und schwirren in unkoordinierten Flugbahnen gegen alles, was ihnen im Wege hängt und steht. So passiert es, dass sie mit lautem Gebrumm auch gegen Menschen fliegen, die dies als Angriff empfinden.

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Aufgrund ihres weniger zielgerichteten Fluges werden sie umgangssprachlich auch Torkelkäfer genannt. Zu erkennen sind sie an ihren gelb-bräunlichen Flügeldecken. Wer die Käfer entdeckt, darf ruhig bleiben, denn sie sind nicht gefährlich. Sie sind ebensowenig auf Konfrontation aus, wie darauf, Menschen zu stechen oder zu beißen. Es bleibt bei den harmlosen und unbeabsichtigten Zusammenstößen.

Käferplage

Wer die Käfer einmal im eigenen Garten hat, wird sie so leicht nicht wieder los. Nach der Paarung sterben die Männchen, aber die weiblichen Junikäfer suchen einen sicheren Platz für ihre Eier. Dabei bevorzugen sie sandigen und leichten Boden, wie er in vielen Gärten zu finden ist. Zwar stirbt das Weibchen kurz nach der Eiablage, die Larven schlüpfen jedoch etwa drei Wochen später und bleiben als Engerlinge bis zu drei Jahren im Boden. Erst dann verlassen die ausgewachsenen Käfer den Boden und alles beginnt von vorn.

Ambitionierte Gärtner ärgern sich nicht nur darüber, dass die Junikäfer gern gegen Menschen fliegen, sondern auch deshalb, weil die Larven des Käfers die Wurzeln geliebter Gartenpflanzen anfressen. Wer in der Nähe eines Waldes wohnt, läuft außerdem Gefahr, Wildschweine aufs eigene Grundstück zu locken, denn diese haben die Larven zum Fressen gern.