Seit Jahren liefern Ausgrabungen faszinierende Einblicke in eine längst vergangene Zeit. Jetzt haben Archäologen in Deutschland einen Sensationsfund gemacht, der selbst erfahrene Wissenschaftler ins Staunen versetzt.
Staub wirbelt auf, als die Schaufel auf den trockenen Boden trifft. Und auf einmal machen Archäologen einen Sensationsfund – jedoch nicht auf weit entfernten, fremden Kontinenten, sondern mitten in Deutschland. Die Forscher sind begeistert.
Fund mit Gänsehaut-Faktor: Das hatte niemand erwartet
Es ist der Moment, in dem Historiker und Archäologen gleichermaßen ins Staunen geraten. Diese Ausgrabung aus dem frühen Mittelalter wirft nicht neue Fragen auf, sondern auch ein neues Licht auf die Vergangenheit. Interessant ist dabei, dass dieser Ort bei den Wissenschaftlern bereits eine lange Geschichte hat. Dabei handelt es sich um das sogenannte “Winkelland”, welches im nordrhein-westfälischen Paderborn liegt. Hier hatte man nämlich schon vor knapp einem Jahrhundert ein Urnengräberfeld aus der Bronzezeit entdeckt. Dass man das Gebiet seitdem als besonders reichhaltig an potenziellen Schätzen betrachtet, wundert also nicht. Und Deutschlands neuer Sensationsfund gibt den Archäologen recht. Auch wenn sie mit dem, worauf sie jetzt stießen, so nicht gerechnet haben.
Denn statt der erwarteten Gräber aus prähistorischer Zeit stießen die Archäologen auf Überreste einer frühmittelalterlichen Siedlung. Auf einem Acker, der zuvor landwirtschaftlich genutzt worden war, fanden sie Grubenhäuser, Reste von Wasserleitungen und zahlreiche weitere Spuren menschlichen Lebens. Doch der Höhepunkt dieses Sensationsfunds ist für Deutschlands Archäologen gewiss ein vergoldeter Schwertgurtbeschlag. Dieses Schmuckstück ist mit Rauten- und Flechtmustern verziert. Experten konnten bereits ausfindig machen, dass das Relikt aus dem 8. oder 9. Jahrhundert stammen muss, weil es so typisch für die sogenannte “Renovatio” sei. Diese Zeit des kulturellen Aufschwungs war auch die Zeit der frühen Karolinger. Der kunstvolle Schwertgurt gehörte mit hoher Sicherheit einer sozial sehr angesehenen Person.
Vergoldetes Rätsel wirft mehr Fragen auf als es Antworten gibt
Der Sensationsfund ist aber nicht nur aus kunsthistorischer Sicht bemerkenswert – er stellt die Archäologen auch vor die Frage: Was hat dieser wertvolle Schmuck in einer einfachen ländlichen Siedlung in Deutschland verloren? Warum wurde er zwischen den Grubenhäusern und Wasserschächten der einfachen Landbevölkerung verloren? Diese Fragen bleiben vorerst unbeantwortet, doch sie eröffnen ein neues Kapitel in der Geschichte der Region.
Insgesamt konnten die Archäologen auf der rund zwei Hektar großen Fläche mehr als 300 Fundstücke sichern, darunter Keramikscherben, Tierknochen und Holzreste. Doch der vergoldete Schwertgurt bleibt der spannendste und geheimnisvollste Fund. Man muss allerdings kein Archäologe sein, um einen wertvollen Gegenstand zu finden. Eine Frau fand ein Vermögen in einem Möbelstück.