ARD zittert: Immer weniger Bürger bezahlen noch GEZ-Gebühren

Auf einem Tisch liegt ein Brief. Es ist ein GEZ-Bescheid. Oben zu sehen sind die Logos ARD ZDF und das Deutschlandradio sowie das Wort Beitragsservice. Die Rundfunkgebühr ist in Deutschland Pflicht.
Symbolbild © imago/Panama Pictures

Das dürfte der ARD gar nicht gefallen, denn immer weniger Bürger bezahlen noch die GEZ-Gebühren. Damit kann der Beitragsservice mit noch weniger Einnahmen rechnen als bisher angenommen.

Dauerthema GEZ-Gebühren: vielen ein Dorn im Auge, aber unverzichtbar

Jedes Jahr wieder sind die GEZ-Gebühren ein Streitthema. Während der Beitragsservice selbst diese Gebühren als absolut notwendig ansieht, empfinden viele Bürgerinnen und Bürger sie als komplett überflüssig. Doch wie sonst sollen all die Serien und Filme fürs Fernsehen bezahlt werden, wenn es keine Beiträge mehr gibt? Schon im letzten Jahr hat man sich dafür starkgemacht, die Gebühren zu erhöhen. Eine Rechnung hat aufgezeigt, dass man sonst keine neuen Filme und Serien mehr produzieren kann. Die Bürger müssten sich dann mit Wiederholungen zufriedengeben. Oder eben mit Filmen, die nur ein geringes Budget zur Verfügung haben. Dem Antrag auf eine Erhöhung der GEZ-Gebühren wurde jedoch nicht stattgegeben.

Andererseits schauen immer weniger Menschen Fernsehen. Die meisten wandern zu Streamingdiensten ab und schauen dort on demand ihre Lieblingsserien – eben dann, wenn man gerade Zeit und Lust hat. Zudem erscheint vielen die Auswahl bei anderen Anbietern größer als im Free-TV. Deshalb sehen es viele Bürger nicht mehr ein, überhaupt für so wenig Programm Geld zu bezahlen. Hinzu kommt: Auch wer kein Fernsehen besitzt – was in der heutigen Zeit undenkbar scheint -, muss Beiträge entrichten.

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Trotz Pflicht: Immer weniger Bürger bezahlen GEZ-Gebühren

Doch trotz der Pflicht zahlen immer weniger Menschen tatsächlich GEZ-Gebühren. Einmal von den Totalverweigerern abgesehen, die trotz Mahnungen und Inkasso-Service immer noch nicht bereit sind, ihren Beitrag zu leisten, gibt es jedoch Bürger, die ganz legal keine Beiträge an den Beitragsservice zahlen müssen. Denn Bürgergeld-Empfänger können sich von der Gebührenpflicht befreien lassen. Und das bis zu drei Jahre rückwirkend.

Dies funktioniert so: Wer Bürgergeld bezieht, bekommt per Post einen Bürgergeld-Bescheid zugeschickt. An diesen hängen die Jobcenter eine sogenannte “Bescheinigung für die Befreiung zur Beitragspflicht” an. Diesen Zettel reicht man bei der ARD ein. Wer die letzten drei Jahre Bürgergeld bezogen hat, kann diese Bescheinigungen nachreichen. Aber Achtung: Für jedes weitere halbe Jahr, für das das Bürgergeld genehmigt wurde, wird eine neue Bescheinigung fertig, die man einreichen muss. Da die Anzahl der Sozialleistungsempfänger steigt, steigt auch die Anzahl derjenigen, die keine Beiträge entrichten müssen. Das ist für die ARD noch einmal richtig bitter.