Auf dem Vormarsch: Immer mehr Veganer erlegen Fleisch selbst

Eine junge Frau macht ein Selfie von sich in einem Outfit für die Jagd. Im rechten Arm liegt ein Gewehr. Mit der linken Hand macht sie das Selfie.
Symbolbild © istockphoto/Kajdi Szabolcs

Eine bestimmte Lebensweise ist auf dem Vormarsch: Es gibt immer mehr Veganer, die ihr Fleisch selbst erlegen. Das mag sich im ersten Moment widersprechen. Doch die jagenden Veganer sehen das anders.

Dass Veganismus auf dem Vormarsch ist und immer mehr Menschen sich dieser Lebensweise anschließen, belegen zahlreiche Umfragen. Und auch die Nachfrage nach veganen Produkten ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Doch nun wird eine ganz bestimmte Lebensweise zum Trend: Denn immer mehr Veganer erlegen ihr Fleisch jetzt selbst. Diese Verhaltensweise hat wichtige Gründe.

Veganismus wird immer beliebter: Das steckt dahinter

Um das Prinzip eines jagenden Veganers zu verstehen, muss erst einmal geklärt werden, was Veganimus genau ist. Vielen Menschen schießen bei dem Wort sofort Bilder von “Öko-Menschen”, die sich nur von Salat ernähren, in den Kopf. Doch hinter dieser Lebensweise steckt viel mehr. Wer vegan lebt, lehnt jegliche Art von tierischen Produkten ab. Der Grundgedanke des Veganismus ist, dass Tiere über komplexe Gefühlsstrukturen verfügen, also auch das Leid, das ihnen zugefügt wird, empfinden können. Veganer sind aus diesem Grund strikt gegen die Ausnutzung von Tieren und damit auch gegen jegliche Tierversuche und gegen jegliche Form von Tierquälerei. Sie lehnen damit auch die Massentierhaltung der heutigen Gesellschaft ab.

Ist Veganismus mit Jagen vereinbar?

Eigentlich müssten Veganer und Jäger Feinde sein – so die gängige Meinung. Doch beides ist laut einigen “Jeganern”, wie sich die jagenden Veganer selbst nennen, miteinander vereinbar. Denn die Jeganer jagen, um den Artenschutz zu unterstützen und das Ökosystem wieder so herzustellen, dass es im Idealfall unberührt existieren kann. Da in der heutigen Zeit viele Wälder abgeholzt und unberührte Wiesenflächen kaum noch vorhanden sind, frisst das Wild die Triebe der Laubbäume, die der Mensch pflanzt, um die Wälder wieder aufzurüsten. Dies täten die Tiere nicht, wenn ihnen mehr Wiesen und weitere Flächen zum Laufen zur Verfügung stünden. Seit Jahrhunderten meidet das Wild jedoch solche Flächen, da es gelernt hat, dass Jäger genau auf eine solche Möglichkeit warten.

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Bedenkt man außerdem, dass rund 200.000 Rehe jährlich bei einem Zusammenstoß mit einem Auto qualvoll verenden, beendet ein Jäger das Leben schneller und mit weniger Leid. Im Gegensatz zur Massentierhaltung wird nur getötet, was tatsächlich gegessen und genutzt wird. Das Tier stirbt schnell und ohne großes Leid. Es kann vor dem Tod frei und selbstbestimmt leben. Damit ist das Jagen für die Jeganer sehr wohl mit dem Veganismus vereinbar. Irgendwann soll sich die Natur so weit erholt haben, dass der Eingriff des Menschen zur Beseitigung der eigenen Fehler nicht mehr notwendig ist. Und dann wird es wohl auch keine Veganer mehr geben, die ihr Fleisch selbst erlegen.