Aus: Erste Städte verbieten lange Tradition auf St.-Martinsumzügen

Gespann mit Pferden bei einem Fest, das eine lange Tradition hat
Symbolbild © istockphoto/FooTToo

Eine lange Tradition scheint sich allmählich zu verabschieden. Veränderungen stehen bei den Umzügen zum Martinstag an.

Eine bestimmte Tradition hat einen hohen Stellenwert in unserer Kultur. Doch auch die alten Rituale müssen mit der Zeit gehen. Nun soll ein langer Brauch zum Martinstag abgeschafft werden. Vielerorts ist dies schon geschehen.

Langjährige Tradition wird abgeschafft

Die Zeiten ändern sich. Doch auch wenn sich die Veränderungen langfristig positiv auf Mensch und Umwelt auswirken, so schmeckt es doch nicht jedem. Viele beharren auf altbekannten Traditionen. Dennoch soll in Zukunft auch ein langjähriger Brauch zum St.-Martinsumzug verschwinden. Viele sind darüber bestürzt.

Jeder kennt die Geschichte des römischen Soldaten St. Martin. Der Erzählung nach hatte dieser Erbarmen mit einem armen Bettler, der auf der Straße fror. Martin zerteilte seinen warmen Mantel mit einem Schwert, schenkte dem armen Mann die Hälfte und ritt auf seinem Pferd von dannen. Dieses Ereignis wird in vielen Städten jedes Jahr im November zelebriert. Ihm zu Ehren gibt es einen Festtagsumzug, bei dem die Szenerie dargestellt wird. Traditionell reitet der Darsteller des St. Martin dazu auf einem Pferd. Doch dieser Brauch soll nun aus Tierschutzgründen abgeschafft werden. Eine Stadt improvisierte stattdessen in diesem Jahr mit etwas ziemlich Ausgefallenem.

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Veränderte Tradition stößt auf Gegenwind

Die Leitlinien für den Tierschutz legen fest, dass ein Tierarzt in unmittelbarer Nähe sein muss, wenn Pferde auf Umzügen eingesetzt werden. So sollte innerhalb von zehn Minuten ärztliche Hilfe für das Tier erreichbar sein. Einer Stadt in Nordrhein-Westfalen waren die finanziellen Ausgaben dafür allerdings zu hoch. So setzte sie auf ein Transportmittel, das eher weniger der Tradition entspricht. Dieses Jahr fuhr St. Martin auf einem Segway – dem modernen Roller auf zwei Rädern.

Dies stieß jedoch bei einigen auf Ablehnung. Viele wünschen sich die altbekannte Tradition zurück, in der der heilige Martin auf seinem Pferd den Weg entlang reitet. Besonders bei der Überlieferung der Legende an die nachfolgenden Generationen sei so ein Segway ihrer Meinung nach ein unpassender Ersatz für das Pferd. Andere wiederum freuen sich über diese Veränderung. Denn was für uns Menschen ein fröhliches Fest ist, ist für das Tier meist eine große Belastung.