Aus: Millionen Deutsche stimmen jetzt für Böller-Verbot an Silvester

Mehrere schwer bewaffnete Polizisten in Schutzausrüstung sind im Einsatz in der Innenstadt bei Silvester. Eine Menschenmasse läuft vor ihnen. Die Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft.
Symbolbild © imago/Funke Foto Services

Die vergangene Silvesternacht hat gezeigt, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Zumindest sehen das Millionen Deutsche so und stimmen jetzt für ein Böller-Verbot an Silvester. Das könnte das endgültige Aus für die Böllerei zum Jahreswechsel bedeuten.

In den vergangenen Jahren haben sich immer wieder Menschen für ein Böller-Verbot an Silvester ausgesprochen. Die Schäden, die die Böllerei anrichtet, sind einfach zu groß. Damit sich endlich etwas tut, haben nun Millionen Menschen für ein Verbot gestimmt.

Erneut zahlreiche Schäden zum Jahreswechsel

Dass die Raketen, Batterien, Kreisel und alle sonstigen Artikel, die man zum Jahreswechsel nutzt, der Umwelt schaden, hat wohl inzwischen jeder verstanden. Allein wenn man am 1. Januar frühmorgens durch die Straßen läuft, sieht man auf kleinem Raum schon das riesige Ausmaß der Verschmutzung. Hinzu kommt, dass die Knallerei die Tiere erschreckt. Viele Hunden und Katzen, aber auch Wildtiere erschrecken sich wortwörtlich zu Tode und geraten vollkommen aus dem Häuschen.

Zusätzlich führen Böller zu Sachschäden und letzten Endes für einige Menschen sogar zum Tode. Fünf Todesfälle hatte Deutschland zum Jahreswechsel zu beklagen. Und das nicht nur durch illegal eingeführte Böller. Auch legale, durch die EU-zugelassene Artikel führen zu Verletzungen. Zudem setzen manche die Knaller als Waffe gegen Polizei und Feuerwehr ein. 31 Strafanzeigen laufen derzeit allein in Leipzig, weil Beamte in der Nacht vom 31. auf den 1. attackiert worden sind. Trotz all dieser Tatbestände hielt die Politik es bislang nicht für nützlich, ein Böller-Verbot einzuführen.

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Zwei Millionen: Menschen fordern die Politik zum Handeln auf

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Fraser hielten ein Verbot der Knallerei an Silvester bislang für überzogen. Laut Scholz solle man den Ländern vor Ort mehr Möglichkeiten zum Handeln einräumen und die Verfolgung von Straftaten im Zusammenhang mit Böllern beschleunigen. Doch diese Ansicht teilen 1,9 Millionen Menschen nicht. Bis zum Jahresende 2024 hatten 90.000 Menschen eine Petition unterschrieben, die ein Böller-Verbot unterstützt. Bis zum 6. Januar stiegen die Unterschriften dann auf knapp 1,9 Millionen an. Die beiden Petitionen wurden nun an das Bundesinnenministerium überreicht.

Da so viele Menschen sich für ein Verbot der privaten Knallerei aussprechen würden, könne die Politik nun nicht mehr wegsehen und das Ganze aussitzen. So sieht es auch die Gewerkschaft der Polizei, denen es unter anderem darum geht, das Leben der Beamten zu schützen. Beim vergangenen Jahreswechsel ging es vor allen Dingen in Berlin wieder hoch her. So berichtet die Feuerwehr, dass sie zwischen 19 Uhr und 6 Uhr mehr als 1.800 Einsätze gehabt habe. 400 Festnahmen meldete die Polizei und leitete 670 Strafverfahren ein. Deshalb sprechen auch Polizei und Feuerwehr sich für ein solches Verbot aus.