Nach 150 Jahren: Deutsches Traditionsunternehmen vor dem Aus

Konzerngebäude
Symbolbild © istockphoto/VanReeel

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Wieder trifft es ein Traditionsunternehmen hart. Es muss Insolvenz anmelden. Nach 150 Jahren. Doch es gibt noch eine Hoffnung.

Diesmal trifft es eine Traditionsbrauerei. Zum Kummer aller Biergenießer. Denn die deutsche Brauerei „Bischoff“ ist insolvent. Sie hat ihren Sitz in Winnweiler in Rheinland-Pfalz.

Insolvenz in Eigenverantwortung kann nicht abgeschlossen werden

Bereits 2020 wurde das Insolvenzverfahren der Brauerei „Bischoff“ eröffnet. Der Familienbetrieb wollte das Unternehmen in Eigenverantwortung sanieren. Doch dieser Plan ist gescheitert.

Die finanziellen Reserven sind aufgebraucht. Dies berichtet die Lebensmittel-Zeitung. Die Insolvenz in Eigenverantwortung kann somit nicht abgeschlossen werden.

Dennoch, es gibt noch eine Hoffnung.

Betrieb wird kontrolliert heruntergefahren

„Durch das kontrollierte Herunterfahren der Brauerei können die Verluste minimiert werden, die das Unternehmen auch im Eigenverwaltungsverfahren erwirtschaftet hat“. Dies erklärt der Insolvenzverwalter Dr. Jürgen Erbe von der Anwaltssozietät Schultze & Braun in einer Pressemitteilung.

Der Familienbetrieb hoffte bis zuletzt auf einen baldigen Einstieg eines Investors. Leider zog ein Interessent sein Angebot zurück. Obwohl die Gläubiger bereits zugestimmt hatten.

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Die Mitarbeiter sind bereits allesamt über die Lage informiert. So Dr. Sven Bischoff. Er ist der geschäftsführende Gesellschafter der Privatbrauerei.

Es gibt viele Gründe für diese Situation

„Die Brauerei kann aufgrund einer defekten Ammoniakleitung für die Kühlung nicht die Menge Bier produzieren, die eigentlich möglich wäre und für die es auch Aufträge gegeben hätte“. Dies erklärt Dr. Bischoff weiterhin. Der Betrieb war somit nicht kostendeckend.

Die anderen Gründe für die fehlgeschlagene Sanierung sind offensichtlich. Die Coronapandemie und der damit verbundene Lockdown in der Gastronomie setzte der Brauerei zu.

Weiterhin hat das Unternehmen mit den stark gestiegenen Energiepreisen durch den Ukraine-Krieg zu kämpfen.

Dennoch: Es gibt Hoffnung für den Familienbetrieb und seine Mitarbeiter. Ein neuer Investor könnte mit frischem Kapital für die Reparaturen und neuen Aufträge einsteigen. Dann könnte die Produktion schnell wieder hochgefahren werden. Da ist sich Sven Bischoff sicher.

Da würde sicherlich auch alle Pils-Fans der Brauerei “Bischoff” freuen.