Geht es nach dem Wunsch so manches Arbeitgebers, soll eine neue Regel greifen, nach der es am ersten Tag der Krankmeldung kein Geld mehr für die Arbeitnehmer geben soll. Dieser Vorschlag löst Empörung aus.
Derzeit löst ein Vorschlag eine hitzige Diskussion unter den Menschen in Deutschland aus. Dem hohen Krankenstand in Deutschland will man mit der neuen Regel begegnen, dass Arbeitnehmer am ersten Tag ihrer Krankmeldung kein Geld mehr bekommen. Während auf der einen Seite Verständnis für eine solche Forderung besteht, entrüsten sich viele Menschen über diesen Vorschlag.
Umstrittene Forderung sorgt für Zwiespalt in der deutschen Gesellschaft
Während die Arbeitnehmer in Deutschland 2023 noch 15,1 Krankentage nahmen, stieg der Wert im letzten Jahr noch einmal auf 17,7 Fehltage an. Arbeitgeber sind besorgt, da ein hoher Krankenstand in den eigenen Reihen nicht nur Fehlzeiten bedeutet, sondern auch ein hohes Maß an Organisation in kurzer Zeit fordert. Da die Deutschen mit diesem Wert weit über dem EU-Krankenstand von ca. acht Fehltagen liegen, fordert der Allianz-Chef Bäte nun, dass Arbeitnehmer am ersten Tag ihrer Krankmeldung kein Geld bekommen sollen. Damit will er den Krankenstand senken und wohl auch diejenigen treffen, die seiner Ansicht nach grundlos blau machen würden. Doch nicht nur Arbeitnehmer entrüsten sich über diese abstruse Forderung. Auch die Arbeitgeber in Deutschland sehen diesen Vorschlag kritisch.
Forderung bringt zahlreiche Nachteile mit sich – Mehrheit der Arbeitgeber fordern andere Lösungen
Zahlreiche Unternehmen haben sich inzwischen zu dieser Forderung geäußert. Ein großer Nachteil dieses Vorschlags liegt in der praktischen Umsetzung. Denn im System muss dies vermerkt werden, was einen hohen bürokratischen Aufwand bedeuten würde. Weiterhin würden sich die Menschen dann auch krank zur Arbeit schleppen und damit die anderen Kollegen anstecken. Somit gäbe es einen weitaus größeren Ausfall, als wenn sie einfach zu Hause bleiben würden.
Ein großes Problem sehen andere Arbeitgeber jedoch auch darin, dass der Allianz-Chef den Angestellten unterstellen würde, grundlos der Arbeit fernzubleiben. Gerade aufgrund der Corona-Pandemie haben die Menschen gelernt, andere nicht unnötig anzustecken und bleiben lieber zu Hause. Die meisten Arbeitnehmer würden mit ihrer Krankmeldung verantwortungsbewusst umgehen. Blieben sie aus anderen Gründen der Arbeit fern, müsse man als Arbeitgeber die Gründe herausfinden und Anreize schaffen. Die Einführung eines Karenztages würde das Problem nicht lösen, sondern noch mehr Probleme schaffen.