Nach dem brutalen Bärenangriff auf einen Jogger, gerät nun auch der Wolf ins Visier. Er soll zum Abschuss freigegeben werden.
Wölfe sind in Deutschland streng geschützt. Nun fordert sogar ein Vize-Regierungschef, den Wolf zum Abschuss freizugeben. Zumindest ist eine drastische Änderung des Jagdrechts geplant. Die Angst ist in vielen Teilen des Landes ebenso groß wie die Sorge, dass die Übergriffe zunehmen.
Ausbreitung des Wolfes in Deutschland
Tatsächlich ist der Mensch in den natürlichen Lebensraum des Wolfes eingedrungen. Der Wolf war über Jahrhunderte in allen Landesteilen ausgerottet und breitet sich nun in kleinsten Populationen langsam wieder aus. Deshalb steht er unter strengem Schutz. Doch dieser Schutz scheint zu bröckeln: Selbst Politiker fordern eine Änderung des Jagdgesetzes. Andere nutzen den Wolf als Wahlkampfthema. Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl in Bayern hat Hubert Aiwanger, Landesvorsitzender der Freien Wähler, den Wolf auf seine Agenda gesetzt.
Er macht unter anderem eine unvernünftige Politik dafür verantwortlich, dass es zu so schrecklichen Übergriffen kam wie jüngst, als ein Jogger von einem Bären getötet wurde. Nun fordert der Politiker offen – unter anderem auf Twitter – den Wolf zum Abschuss freizugeben. Population und Ausbreitung der Tiere in Deutschland seien außer Kontrolle geraten. Tatsächlich nimmt die Zahl der Wölfe im gesamten Bundesgebiet zu. So bestätigt die Dokumentation der Beratungsstelle des Bundes, dass 161 Rudel in Deutschland leben.
Wolf zum Abschuss freigegeben
Nach offiziellen Angaben der Behörden gab es bisher keinen Angriff eines Wolfes auf einen Menschen. Die Tiere sind scheu. Dennoch sorgen sie immer wieder für Ärger, wovon vor allem Weidetierhalter ein Lied singen können. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz genießt der Wolf nach wie vor höchsten Schutz, erst wenn ein Tier wiederholt und nachweislich Nutztiere gerissen hat, darf es gejagt werden. Eine grundlegende Änderung des Jagdgesetzes, die den Wolf zum Abschuss freigibt, ist daher nicht zu erwarten.