Bakterienverseucht: Trinkwasser jetzt an der Ostsee betroffen

Aus einem silbernen Wasserhahn fließt braunes und verseuchtes Leitungswasser. Im Waschbecken zeigt sich ebenfalls eine schlammige Verfärbung des Trinkwassers, das wohl mit einer Substanz verschmutzt ist.
Symbolbild © istockphoto/KariHoglund

Nun ist auch das Trinkwasser an der Ostsee von einer Verseuchung durch Bakterien betroffen. In einigen Regionen gilt ein Abkochgebot. Viele Bewohner holen sich ihr Trinkwasser inzwischen aus dem Supermarkt.

Bei der routinemäßigen Entnahme von Proben riefen die Experten sofort einen Alarm aus: Das Trinkwasser an der Ostsee ist mit Bakterien verseucht. Man hat erhöhte Werte gefunden, weshalb auch das Gesundheitsamt informiert wurde.

Bakterien-Alarm: Zu hohe Werte gefährden die Gesundheit der Bürger

Schon wieder müssen die Bewohner einer Region ihr Leitungswasser abkochen, bevor sie es verwenden. Was als normale Routineuntersuchung begann, gipfelte in eine Meldung ans Gesundheitsamt, das unverzüglich ein Abkochgebot für bestimmte Städte und Gemeinden aussprach. Die erhöhten Werte liegen weit über den gesetzlich festgeschriebenen Grenzen und bedeuten eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen, wenn sie das Leitungswasser trinken. Das sofort informierte Gesundheitsamt reagierte umgehend und wies die Bevölkerung an, das Wasser unbedingt vor der Verwendung für Speisen und Getränke abzukochen.

Entwarnung für Gemeinden noch nicht in Sicht

Als Wissenschaftler im Speicherbehälter in Klausdorf auf der Ostsee-Insel Fehmarn routinemäßig eine Probe entnahmen, mussten sie sofort Alarm schlagen. Das Trinkwasser ist mit E.coli und anderen coliformen Bakterien verseucht. Der Behälter wurde sofort außer Betrieb gesetzt. Da die Werte so hoch sind, geht man davon aus, dass die Verschmutzung mit Fäkalien erst kurz zurückliegt. Wer das Wasser jetzt trinkt, kann Durchfall bekommen. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können sogar lebensgefährlich erkranken.

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Doch nicht nur die Bewohner aus Fehmarn müssen nun ihr Trinkwasser abkochen. Betroffen sind auch Großenbrode, die Großenbroder Fähre, Hinrichsruh, Lütjenbrode, Lütjenhof, Mittelhof, Klaustorf und Strandhusen. Sie müssen ihr Leitungswasser auf bislang unbestimmte Zeit abkochen. Denn wann die Proben wieder in Ordnung sind, kann momentan keiner vorhersagen. Wie es zu der Verunreinigung des Trinkwassers kommen konnte, müssen Ermittlungen zeigen. Verantwortlich dafür können defekte oder nahegelegene landwirtschaftliche Anlagen sein. Doch auch aufgrund von Bau- oder Sanitärarbeiten kann es zu einem solchen Vorfall kommen. Nun müssen die verantwortlichen Wasserbetriebe erst einmal Maßnahmen in die Wege leiten, um das Wasser zu desinfizieren.