Bald: Deutscher Konzern trifft Maßnahme für 10.000 Arbeiter

In einem Industriegebiet, um das herum sich viele Wohnungen und Häuser befinden, steht riesige Hallen, die aussehen wie Produktionshallen. Die Luftperspektive zeigt, wie groß die Anlage ist.
Symbolbild © imago/ Arnulf Hettrich

Die Abwärtsspirale der deutschen Wirtschaft geht leider ungehemmt weiter. Ein weiterer deutscher Konzern trifft nun eine drastische Maßnahme, um sich zu retten – und beeinflusst so das Schicksal von 10.000 Arbeitern.

In Deutschland müssen immer mehr Betriebe entweder sparen oder sie rutschen sogar komplett in die Insolvenz. So ergeht es nun auch einem Konzern, der in der Folge eine Maßnahme für 10.000 Arbeiter treffen muss. Die Kritik lässt nicht lange auf sich warten.

Flexibilität als Schlüssel zur Stabilität eines Branchenriesen

Angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen reagiert der seit 1915 aktive Maschinen- und Technologiebauer ZF Friedrichshafen vom Bodensee mit einer strategischen Maßnahme am Standort Schweinfurt. Ab Dezember 2024 wird die Arbeitszeit für rund 9.800 Mitarbeiter auf 32,5 Stunden pro Woche gesenkt. Diese Lösung gilt vorerst bis Juni 2025. Die Maßnahme dient nicht nur der Reduzierung von Überkapazitäten aufgrund gesunkener Nachfrage, sondern auch der Vermeidung von Entlassungen. ZF zeigt damit, dass das Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt, ohne die betriebliche Effizienz aus den Augen zu verlieren.

Interessanterweise können Mitarbeiter ihr Arbeitszeitguthaben aber nutzen, um Lohneinbußen zu kompensieren, wodurch ihre Einkommenssicherheit gewahrt bleibt. Besonders auffällig ist, dass nicht alle Mitarbeiter von dieser Maßnahme betroffen sind. Auszubildende, dual Studierende und Mitarbeiter in bestimmten Bereichen, wie Aftermarket oder Engineering, bleiben von der Reduzierung verschont. Diese differenzierte Vorgehensweise hilft ZF, gezielt auf die wirtschaftlichen Herausforderungen zu reagieren, ohne den Betrieb in wichtigen Bereichen zu gefährden.

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Solidarität als Erfolgsfaktor: ZF setzt auf Zusammenarbeit

In enger Absprache mit den Arbeitnehmervertretern hat ZF außerdem eine Lösung gefunden, die sowohl den finanziellen Druck mindert als auch die Belegschaft schützt. Besonders bemerkenswert ist dabei der solidarische Beitrag von Führungskräften und außertariflichen Mitarbeitern, die auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Diese Maßnahme verteilt die Belastungen gleichmäßiger und stärkt den Teamgeist innerhalb des Unternehmens. Ohne diesen Beitrag wäre eine Lösung dieser Art kaum möglich gewesen.

Das Schweinfurter Modell bietet kurzfristige Stabilität, aber es zeigt auch die langfristige Bereitschaft von ZF, kreative und solidarische Lösungen zu finden, um sowohl die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern als auch Arbeitsplätze zu erhalten. Auch wenn die wirtschaftliche Lage weiterhin schwierig bleibt, setzt ZF ein starkes Signal dafür, wie Unternehmen in schwierigen Zeiten verantwortungsbewusst handeln können. Das Unternehmen demonstriert, dass in Krisen innovative Ansätze und Zusammenarbeit entscheidend sind, um die Zukunft zu sichern.