Bargeld-Mangel in Deutschland: Banken streichen Geldautomaten

Zahlreiche Kunden stehen vor den beiden Geldautomaten einer Bank außerhalb des Gebäudes, um mit ihrer EC-Karte Bargeld von ihrem Girokonto abzuheben.
Symbolbild © istockphoto/John Tsotras

Für diejenigen, die lieber mit Bargeld zahlen, könnte es in Zukunft immer schwieriger werden, dieses zu bekommen. Denn die Banken streichen immer mehr Geldautomaten und nehmen damit den Bürgern die Möglichkeit, schnell Scheine vom Konto abheben zu können.

Die Bürger werden es schon bemerkt haben: Die Sparkassen und Banken streichen immer mehr Geldautomaten von der Städtekarte. Insbesondere diejenigen, die nicht so mobil sind, müssen nun auf Alternativen zurückgreifen.

Millionen Bürger müssen sich umstellen: „Das ist doch unmöglich!“

Es gibt keine genaue Zahl, die verlässlich angibt, wie viele Menschen in Deutschland keinen Zugang zu digitalen Zahlmethoden und Online-Banking haben. Experten gehen jedoch davon aus, dass ca. drei Millionen Menschen über keine solche Möglichkeit verfügen. Vorwiegend ältere Menschen leben offline und haben oftmals auch kein Interesse daran, dies für den Rest ihres Lebens noch zu ändern. Sie besitzen keinen PC oder kein Smartphone, mit dem sich beispielsweise das Online-Banking durchführen lässt. Da insbesondere in ländlichen Gebieten die Anzahl der Bankautomaten erheblich geschrumpft ist, kommen diejenigen, die nicht mobil sind, nicht so schnell an einen Automaten. Die Betroffenen werden zunehmend verzweifelter.

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Banken streichen Geldautomaten: „Müssen uns der Zukunft anpassen“

Obwohl so viele Menschen noch mit Bargeld bezahlen, stampfen die Banken und Sparkassen trotzdem immer mehr Geldautomaten ein. Zwar finden noch durchschnittlich 51 Prozent der Zahlungen mit Bargeld statt. Dies hindert die Geldinstitute jedoch nicht daran, ihren Kurs fortzusetzen. Dabei spielen nicht nur die hohen Folgekosten bei Sprengungen der Automaten durch Kriminelle eine große Rolle. Generell seien die Personal-, Wartungs- und Raumkosten in den vergangenen Jahren angestiegen.

Wenn immer weniger Menschen die Geldautomaten nutzen, lohne sich der Betrieb dieser nicht mehr. Hinzu kommt, dass die Verbraucher zunehmend die Chance nutzen, beim Einkaufen im Supermarkt oder in der Drogerie Bargeld abzuheben. Experten zufolge stehen die Sparkassen und Banken deshalb vor der Herausforderung, in Zukunft einen Weg einzuschlagen, der sowohl für die Institute selbst als auch für die Verbraucher einen guten Kompromiss darstellt.

(Quellen: Deutsche Bundesbank, eigene Recherche der ka-insider-Redakteure)