Bis 15.000 Euro: Altes Spielzeug erreicht heute Rekordvermögen

Eine blonde Frau mittleren Alters sitzt in einem Kinderzimmer und lehnt sich an eine weiße Box. Sie trägt ein rosa Hemd und hat den Kopf in den Händen. Es liegen Spielsachen in dem Raum verteilt. Altes Spielzeug kann Rekordvermögen erreichen.
Symbolbild © imago/Westend61

Manchmal liegt der Schatz buchstäblich im eigenen Keller oder auf dem Dachboden. Denn was altes Spielzeug heute teilweise wert ist, kann man sich kaum vorstellen.

Was früher als Kinderspielzeug diente, sorgt heute für regelrechte Bieterkriege. Altes Spielzeug hat auf dem Sammlermarkt enorm an Wert gewonnen und erzielt heute immer häufiger Rekordpreise. Ob Pokémon-Karte oder Modelleisenbahn – viele Menschen sind bereit, dafür enorm tief in die Tasche zu greifen.

Ob antik oder relativ modern: Alle Kinderzimmer können Schätze beherbergen

Während viele denken, Tetris sei das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten, führt Minecraft mit über 300 Millionen verkauften Exemplaren diese Liste an. Doch was Super Mario Bros. aus dem Jahr 1985(!) für das NES ausmacht, ist sein legendärer Ikonen-Status. Ein Sammler ließ sich die versiegelte Originalversion des Spiels stolze 3.000 Euro kosten – ein würdiger Preis für den Start eines Videospiel-Phänomens. Doch altes Spielzeug aus Kinderzimmern “zum Anfassen” erlebt heute sogar einen noch größeren Boom. So manches Stück bringt Summen ein, die auch Erwachsene ins Staunen versetzen. Bleiben wir noch einen Moment in Japan: In den 1950er-Jahren baute die Firma Masudaya den ersten Roboter der Welt: Radicon. Der kleine Blechroboter konnte laufen, leuchten und sogar auf Funksignale reagieren – eine absolute Sensation für seine Zeit. Ein gut erhaltenes Exemplar ging hier für 3.068 Euro weg. Die Mischung aus Seltenheit und technischem Pioniergeist macht ihn heute zu einem Highlight alten Spielzeugs.

Schon wieder aus Japan zeigt uns eine Pokémon-Karte, wie viel Symbolik wert sein kann. Die Karte mit dem glitzernden Glurak aus dem Jahr 2002 erzielte unglaubliche 5.100 Euro. Damit hat sie es geschafft, ihren eigentlichen Wert zu vertausendfachen. Ebenfalls spektakulär: Eine limitierte Spider-Man-Lego-Figur von 2013. Mit nur 350 existierenden Exemplaren wurde sie für üppige 8.000 Euro versteigert. Für ein so modernes Lego-Stück stellt das einen Rekord dar. Doch der Spitzenplatz geht an einen Klassiker aus einer Zeit vor der Digitalisierung. Und wir müssen dafür nicht nach Japan oder in die USA schauen, sondern nur vor unsere eigene Haustür. Aus Baden-Württemberg kommt dieses alte Spielzeug, für das man heute sage und schreibe 15.000 Euro auf den Tisch legt.

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Vieles kommt aus Japan, doch der Spitzenreiter ist aus Baden-Württemberg

Die Spur-0-Krokodil-Lokomotive wurde vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1934 und 1939 gebaut. Der Hersteller ist natürlich die 1859 in Göppingen gegründete Traditionsfirma Märklin. Seitdem begeisterte sie Generationen von Eisenbahn-Fans und prägte den Markt wie keine zweite Marke. Da erscheint es passend, dass einer der beliebtesten Bahnhöfe in Baden-Württemberg liegt.

Hinzufügen sollte man zu der Modelleisenbahn aber auch noch einmal den damaligen Original-Preis. Mit 144 Reichsmark (umgerechnet etwa 645 Euro) war die kleine Lok auch damals schon kein Schnäppchen. Hier erklärt sich der Wert auch aus der herausragenden Qualität Märklins, die sich mit nicht weniger als Perfektion zufriedengibt. Da hat eine Pokémon-Karte im Vergleich dann wohl eher nur symbolischen Wert. Doch in allen Fällen ist es toll, zu sehen, wie in unserer digitalen Welt heute gerade insbesondere Spielzeug zum Anfassen wieder einen solchen Reiz auf die Menschen ausübt.