
Der Klimawandel verändert nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Lebensräume vieler Tierarten – besonders der Insekten. Durch steigende Temperaturen finden zahlreiche Arten in Regionen ein neues Zuhause, in denen sie früher kaum überlebensfähig gewesen wären.
Forscher beobachten, dass einige Insekten inzwischen in Gegenden auftreten, die bislang als zu kalt galten. Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten verändern ihr Verbreitungsgebiet, getrieben von milderen Wintern und längeren Vegetationsperioden. Die Wespenspinne breitet sich nun in Teilen Deutschlands aus.
Spinne breitet sich aus: Ökosysteme durch den Klimawandel gestört
Die Ausbreitung neuer Arten kann das Gleichgewicht lokaler Ökosysteme stören. Einheimische Arten geraten unter Druck, Pflanzen werden anders bestäubt, und Schädlinge finden leichter Nahrung. Für den Menschen ergeben sich ebenfalls Risiken, etwa durch die Zunahme von Krankheitsüberträgern oder durch Schäden in der Landwirtschaft. Neben den ökologischen und gesundheitlichen Aspekten sind solche Veränderungen ein Warnsignal. Der Klimawandel wirkt sich direkt auf die Vielfalt der Fauna aus, und viele Arten reagieren schneller, als wir es erwarten.
Schutzmaßnahmen, angepasste Landwirtschaft und die Beobachtung invasiver Arten werden daher immer wichtiger. In Nordrhein-Westfalen hat sich ein kleines, aber auffälliges Tier breitgemacht, das Augen zum Staunen bringt. Die Spinne, deren auffälliges Muster aus gelb, schwarz und weiß an das Trikot eines Fußballclubs erinnert, ist mittlerweile in vielen Teilen des Landes zu sehen. Während die Weibchen rund zwei Zentimeter groß werden, bleiben die Männchen deutlich zierlicher. Ursprünglich stammt das Tier aus wärmeren Regionen Europas, doch seit den 1960er-Jahren ist es vereinzelt auch in NRW aufgetaucht, zunächst im Raum Köln.
Wespenspinne breitet sich in Teilen Deutschlands aus
Inzwischen hat sich die Spinne weiter ausgebreitet: Im Ruhrgebiet und im Rheinland begegnet man ihr immer häufiger. Besonders beliebte Fundorte sind Parks und Industriegelände wie der Essener Gleispark Frintrop, der Landschaftspark Duisburg-Nord oder die Duisburger Ölhäfen. Auch auf der Hildener Sandheide wurde das Tier mehrfach gesichtet. Die auffällige Spinne, um die es sich handelt, ist die sogenannte Wespenspinne. Trotz ihres Aussehens ist sie für den Menschen nur bedingt gefährlich.
Ihr Biss kann zwar schmerzhaft sein, ähnlich wie ein Wespenstich, gilt jedoch in der Regel als harmlos und löst bei gesunden Menschen meist nur vorübergehende Rötungen, Juckreiz oder leichte Schwellungen aus. Allergische Reaktionen sind selten. Für Haustiere und Kinder stellt die Spinne in der Regel keine ernsthafte Gefahr dar. Dennoch raten Experten, die Tiere nicht zu provozieren oder zu berühren, um Stress für die Spinne zu vermeiden und ungewollte Bisse zu verhindern.














