Was den einen freut, empört den anderen. Das Jobcenter zahlt jetzt einen Zuschuss von 8.000 Euro für Bürgergeld-Empfänger. Damit will man bei den Menschen etwas Bestimmtes erreichen.
Bürgergeld-Empfänger haben es wahrlich nicht leicht. Sie müssen von wenig Geld ihren kompletten Lebensunterhalt bestreiten. Doch nun zahlt ein Jobcenter einen Zuschuss von bis zu 8.000 Euro und sorgt damit für ordentlich Wirbel.
Bürgergeld-Empfänger erhalten Zusatzleistungen: Bürger finden das ungerecht
Wer seinen Lebensunterhalt gar nicht oder nicht eigenständig bestreiten kann, aber arbeitsfähig ist, bekommt in Deutschland Bürgergeld. Der neue Name sollte die Stigmatisierung von den faulen Hartz-IV-Empfängern aufheben. Doch dies ist nicht gelungen. Und das, obwohl viele Menschen arbeiten gehen und trotzdem ergänzend Bürgergeld beantragen müssen, weil sie von ihrem Lohn alleine ihre Familien nicht ernähren können. Zusätzlich zur Unterkunft und Heizung bekommen die Leistungsempfänger noch ihren Regelsatz. Dieser beträgt für einen alleinstehenden Erwachsenen 563 Euro monatlich. Aber das ist noch nicht alles. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Bürgergeld-Empfänger noch Zuschüsse zur Einrichtung, zur Renovierung, zu Arztkosten und für andere Belange bekommen. Sogar Zuschüsse zum Urlaub können sie erhalten. Die Bürger empfinden diese hohen Zuschüsse als ungerecht.
8.000 Euro Zuschuss: So bekommen Leistungsempfänger ihn
Dass das Jobcenter Menschen, die einen Arbeitsvertrag in Aussicht haben und die Arbeitsstelle mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht oder nur schwer erreichen können, einen Zuschuss zum Autokauf gewährt, ist nicht neu. Dies gibt es schon länger. Der Zuschuss betrug durchschnittlich 2.500 Euro bislang. Auch den Führerschein können diese zukünftigen Arbeitnehmer bezuschusst bekommen. Dazu muss ein Arbeitsvertrag vorliegen und das Auto dringend benötigt werden. Wer zum Beispiel in der mobilen Pflege arbeitet, benötigt ein Fahrzeug. Denn er kann die Wege zu den einzelnen Patienten nicht mit Bus und Bahn zurücklegen.
Doch das Jobcenter in Dortmund startet nun ein außergewöhnliches Pilotprojekt. Wer eine Vollzeitstelle annimmt und die Arbeitsstelle mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichen kann, bekommt mit 3.000 Euro den Führerschein bezuschusst – wenn man keinen hat. Für den Autokauf gibt es dann weitere 5.000 Euro. Damit will die Stadt die Menschen zur Arbeit bewegen und so die Anzahl der Leistungsempfänger senken. Man rechne damit, dass pro Jahr ca. zehn Bürger diese Möglichkeiten wahrnehmen werden. Kritiker sehen darin jedoch große Probleme. Zum einen sei dies anderen Empfängern gegenüber unfair. Zum anderen besteht hier die große Gefahr, dass bestimmte Bürger diese Zuschüsse ausnutzen.