Bürgergeld-Empfänger bekommen jetzt noch mehr Geld als geplant

Eine schwarze Geldbörse mit der goldenen Aufschrift "Bürgergeld" liegt auf einem Holztisch. Aus dem Portemonnaie gucken mehrere Euro-Scheine heraus.
Symbolbild © istockphoto/Stadtratte

Mehr Freizeit und gleichzeitig mehr Geld, das wünscht sich wohl jeder. In Deutschland gibt es bereits Bürgergeld-Empfänger, die mehr Geld bekommen, als der Regelsatz vorsieht. Auf der anderen Seite steigt der Frust.

Zur Sicherung des Lebensunterhalts beziehen viele Menschen Sozialhilfeleistungen wie Wohngeld oder Bürgergeld. Die Höhe des Bürgergeldes ist dabei individuell gesetzlich festgelegt und wird anhand einer Tabelle ermittelt. Ein Paar aus Rheinland-Pfalz erhält jedoch noch mehr Geld als ursprünglich vorgesehen.

Mehr Zeit und Geld für das gemeinsame Kind

In der RTL II Sendung “Armes Deutschland – Stempeln oder Abrackern” werden regelmäßig Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, begleitet. Darunter auch das Paar Mike und Angelique, die seit zwei Jahren miteinander verheiratet sind. Sie haben zusammen einen einjährigen Sohn. Während Angelique keine Berufsausbildung besitzt, hat Mike lange Zeit bei der Müllabfuhr gearbeitet. Nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes nahm Mike eine Elternzeit und kümmerte sich um seinen Sohn. Nach der Elternzeit beschloss er, weiterhin mehr Zeit mit dem gemeinsamen Kind zu verbringen und kehrte nicht mehr zu seiner Arbeitsstelle zurück.

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Arbeitslos – aber dennoch mehr Geld

Obwohl Mike zu Hause bei seiner Familie ist, hat das Paar trotzdem mehr Geld. Beide, also sowohl Mike als auch Angelique, erhalten für ihren Sohn Zuzahlungen zum Kindergeld. Somit erhält das Paar insgesamt monatlich 250 Euro Kindergeld, 250 Euro Kindergeldzuschlag, 1.288 Euro Arbeitslosengeld und 1.600 Euro Bürgergeld, obwohl Angelique lediglich laut Tabelle 600 Euro an Bürgergeld zustehen würde. Es handelt sich dabei um einen Systemfehler, durch den das Paar folglich 1.000 Euro monatlich mehr an Leistungen bezieht.

Die beiden freut es. Schließlich haben beide jeweils durch diverse Heimaufenthalte und Zeiten bei Pflegefamilien eine schwere Kindheit hinter sich. Das möchten sie ihrem Sohn unbedingt ersparen und verbringen deshalb viel Zeit mit ihrem Kind. Bislang ist der Systemfehler noch niemandem aufgefallen. Das dürfte allerdings aufgrund der Ausstrahlung dieser Sendung nur noch eine Frage der Zeit sein. Dann haben die beiden Bürgergeld-Empfänger zu viel gezahlte Leistungen – Systemfehler hin oder her – in jedem Fall zurück zu erstatten.