Bürgergeld-Empfänger erhalten nächsten Zuschuss fürs Heizen

Männerhände halten eine Brieftasche mit vielen sichtbaren Geldscheinen im entsprechenden Fach. Der Mann hält sein Portemonnaie vor die Heizung. Man sieht den Regler und den Heizköprer im Hintergrund.
Symbolbild © istockphoto/Christian Horz

Für die Betroffenen ist es eine Erleichterung, für andere ein Ding der Unmöglichkeit: Bürgergeld-Empfänger erhalten jetzt tatsächlich den nächsten Zuschuss fürs Heizen. Damit sollen die steigenden Kosten aufgefangen werden.

Die Energiekosten sind für viele Menschen kaum zu tragen und trotzdem müssen sie bezahlt werden, sonst droht Schlimmeres. Doch nun kommt eine Erleichterung. Bürgergeld-Empfänger erhalten den nächsten Zuschuss fürs Heizen.

Bürgergeld scheidet die Geister – “Motiviert zum Faulenzen”

Wie auch sein Vorgänger, das Hartz IV, sorgt das Bürgergeld für sehr viel Unruhe in der Bevölkerung. Wer selbst arbeiten geht und kaum über den Monat kommt, fragt sich, wieso er überhaupt die tägliche Last auf sich nimmt und nicht einfach beim Jobcenter den entsprechenden Antrag stellt. Immerhin gibt es für Bürgergeld-Empfänger neben dem aktuellen Regelsatz von 563 Euro auch eine Menge anderer Zuschüsse und Extra-Zahlungen. Auch für die Unterkunft und die Heizungskosten kommt der Staat auf, ohne dass man dafür etwas tun muss – so die gängige Meinung. Die Höhe des Betrages würde wohl Betroffene zum Faulenzen animieren.

Diejenigen, die auf die staatliche Hilfe angewiesen sind, sehen dies anders. Vom Bürgergeld kann man keine großen Sprünge machen. Den Kindern ein würdevolles Aufwachsen zu ermöglichen sei fast unmöglich und sparen muss man auch an allen Ecken und Enden. Hinzu kommt, dass es in diesem Jahr keine Erhöhung der Leistung gibt. Somit müssen die Menschen beispielsweise die gestiegenen Lebensmittelkosten aus dem Regelsatz bezahlen.

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Nächster Zuschuss soll kommen – noch einmal fürs Heizen

Doch nun äußert sich eine Expertin, die die Bezüge einmal durchgerechnet hat und die entsprechenden Kosten gegenüberstellt. Sie kommt zu dem Schluss, dass die Höhe der Heizkosten, die die Jobcenter zahlen, nicht mehr zeitgemäß ist. Die Höhe richtet sich nach dem bundesweiten Heizkostenspiegel. Dies sei fatal, denn dadurch würden teurere Regionen, ältere Gebäude und sonstige Faktoren, die die Heizkosten enorm beeinflussen, gar nicht eingerechnet werden.

Die Expertin fordert, dass Leistungsbezieher mehr Geld fürs Heizen bekommen und auch die Beurteilung der “Angemessenheit” der Heizkosten abgeschafft wird. Dieser individuelle Handlungsspielraum der Jobcenter würde den Leistungsempfängern nicht entgegenkommen. Ganz im Gegenteil: Sie müssten dann sogar noch Kosten bezahlen, die sie sich aus ihrem Regelsatz heraus gar nicht leisten können. Die Expertin will ebenfalls, dass die Jobcenter die Bürgergeld-Empfänger besser und früher aufklären. Zum Beispiel darüber, wie sie einen erhöhten Bedarf beantragen und besser nachweisen können.