Bundesgerichtshof Karlsruhe: Paar soll Anschlag in Menschenmenge geplant haben

Foto: Kucharek | CC-by-nc-sa-2.0 | Die Haupteinfahrt zum Bundesgerichtshof an der Herrenstraße.

Karlsruhe (dpa) – Die Ehefrau des mutmaßlichen Rizin-Bombenbauers von Köln bleibt wie ihr Mann in Untersuchungshaft.

Der Bundesgerichtshof (BGH) verwarf eine Beschwerde der Verteidigung. Der Beschluss wurde am Montag in Karlsruhe veröffentlicht.

Gleichzeitig ändern die Richter den Haftbefehl nun dahin ab, dass beide gemeinsam einen
Anschlag planten und dafür «arbeitsteilig» an der Bombe bauten. Das hatten die Ermittler erst nach und nach herausgefunden. Bei der Festnahme der Frau im Juli 2018 dachten sie
noch, dass sie ihrem Mann nur geholfen hatte. (Az. StB 29/19).

Dem Tunesier und seiner deutschen Frau wird seit Juni 2019 am Oberlandesgericht Düsseldorf der Prozess gemacht.

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Das Paar hatte laut Anklage begonnen, hochgiftiges Rizin aus Tausenden Rizinus-Samen zu
gewinnen, um eine Biowaffe zu bauen. Der Sprengsatz sollte demnach in einer Menschenmenge gezündet werden.

Der BGH nimmt an, dass bei der siebenfachen Mutter Fluchtgefahr besteht. Das Verfahren sei sehr komplex und werde unter diesen Umständen schnell genug geführt.