Cafés verzweifeln: Deutsche Großstadt plant Verpackungssteuer

Einige Gäste sitzen auf einer Terrasse von einem Restaurant und nehmen Speisen und Getränke ein. Der Außenbereich gehört zu einer Gaststube, in der die Kellner arbeiten.
Symbolbild © imago/aal.photo

Jetzt könnte eine Verpackungssteuer in einer deutschen Großstadt kommen. Die Cafébesitzer und Gastronomen sind verzweifelt. Viele wissen nicht, wie sie diese finanzieren sollen.

Eine Verpackungssteuer in einer deutschen Großstadt sorgt für Aufsehen. Viele Gastronomen und Cafébesitzer sind besorgt und können sich die zusätzlichen Kosten nicht leisten.

Cafébesitzer sind verzweifelt: Diese Steuer können sie sich nicht leisten

Die deutsche Großstadt Kiel plant eine Verpackungssteuer. Um den Müll auf den Straßen in den Griff zu bekommen, will man nun offenbar Einwegbecher verbannen. Als Vorbild gilt dabei die Stadt Aarhus in Dänemark. Dort gibt es Automaten für wiederverwendbare Becher. Durch diese konnte die Stadt offenbar eine erhebliche Menge Müll einsparen. Etwas, das jetzt auch die Kommunalpolitikerin Alke Voß für Kiel plant. Um diese Automaten zu finanzieren, erwägt die deutsche Großstadt eine Verpackungssteuer. Diese sollen die Gastronomen und Cafébesitzer zahlen, wenn sie eine Einwegverpackung an ihre Kunden herausgeben. Die Gastronomen sind von dieser Idee jedoch alles andere als begeistert. In den Medien beklagen sie, dass die finanziellen Belastungen für ihre Branche immer weiter steigen und immer mehr Betriebe schließen müssen.

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Auch, wenn Mehrwegverpackungen grundsätzlich eine gute Idee sind, können und wollen die Gastronomen nicht für die Kosten aufkommen. Dabei ist die Verpackungssteuer in der deutschen Großstadt seit Ende des vergangenen Monats durchaus rechtlich zulässig. In Tübingen gibt es bereits seit dem Jahr 2022 eine Steuer auf Verpackungen. Damals hatte eine Fast-Food-Kette gegen die Steuer geklagt – jedoch ohne Erfolg. Nun will man auch die Stadt Kiel eine Verpackungssteuer einführen und sich dabei an Tübingen orientieren.

Bald kostet ein Coffee-to-Go-Becher mehr Geld

Gastronomen befürchten jedoch, dass dann immer mehr Kunden einfach fernbleiben. Denn schließlich muss man durch die neue Steuer die Getränkepreise deutlich anheben. Ein Coffee-to-go-Becher kostet dann 50 Cent extra oder sogar noch mehr.  Zwar ist die Verpackungssteuer in der deutschen Großstadt grundsätzlich eine sinnvolle Maßnahme, allerdings könnte man dadurch auch große Probleme in der Gastronomiebranche bekommen. Spätestens Mitte Februar will man die Steuer bei einem Treffen mit verschiedenen Unternehmen der Gastronomiebranche besprechen. Alke Voß will – laut Medienberichten – die Steuer nur dann umsetzen, wenn auch die Gastronomen selbst dazu bereit sind und zustimmen.