Chef fleht die Kunden an: Nächster Supermarkt muss schließen

Eine Kundin prüft ihren Geldbeutelinhalt beim Einkaufen.
Symbolbild © istockphoto/Halfpoint

Es droht eine weitere Ladenschließung, denn die Kunden fehlen. Der Chef versendet deswegen einen Hilferuf auf Facebook.

Die Schließung droht, denn einem Lebensmittelgeschäft in Dortmund fehlen die Kunden. Der Inhaber bittet nun um Hilfe.

Kunden gesucht

Viele Geschäfte suchen in der Vorweihnachtszeit Mitarbeiter, die den Verkauf unterstützen. Solche Gesuche findet man häufig an den Schaufenstern. In dem Laden von Cem Erdogdu ist das allerdings anders. Die Mitarbeiter hat er, ihm fehlen nur die Kunden. Diese sucht er jetzt. Und zwar dringend.

Der Inhaber möchte seinen Dortmunder Lebensmittelladen „Pur – Loses und Feines“ retten. Deswegen sucht er verzweifelt nach Kunden. Denn es kommen immer weniger Leute in seinen Laden. Der Besitzer macht deswegen auf Facebook auf seine schwierige Lage aufmerksam.

Verzweifelter Hilferuf

Cem Erdogdu, der Inhaber des Dortmunder Unverpacktladens, setzte viel Hoffnung in das sonst so erfolgreiche Weihnachtsgeschäft. Doch dieses blieb bislang aus. So schreibt er auf Facebook.

Einfach aufzugeben ist für ihn jedoch keine Option. „Da ist immer noch ein kleiner Funke Hoffnung in mir, weil ich weiß, dass es theoretisch funktionieren würde.“ So Erdogdu. Er schickt deshalb einen Post auf Facebook als Hilferuf: „Dringend Kunden gesucht – zunächst für das Weihnachtsgeschäft“, schreibt er.

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Für den Inhaber ist es erst einmal eine große Herausforderung, den laufenden Monat zu überstehen. Derzeit ist das Überleben bis zum Ende des Jahres fraglich, teilt Erdogdu weiter mit.

Viele haben Probleme

Nach den Angaben des Inhabers machte der Lebensmittelladen an der Saarlandstraße etwa 10 Prozent (20.000 Euro) weniger Umsatz als im Jahr 2021. Und dies war bereits kein gutes Jahr. Nach der Weihnachtszeit im vergangenen Jahr sind die Umsätze im Januar extrem eingestürzt und haben sich auch seitdem nicht erholt.

Doch nicht nur der Unverpacktladen „Pur – Loses und Feines“ von Cem Erdogdu hat Probleme. Derzeit befindet sich die ganze Branche in der Krise. Der Vorreiter des „Zero Waste“-Konzepts „Original Unverpackt“ hat im Sommer Insolvenz angemeldet. Der Krieg in der Ukraine und die steigende Inflation haben die Situation weiter zugespitzt.

Erdogdu hofft nun, dass sein Facebook-Post etwas bewirkt und das Weihnachtsgeschäft doch noch Fahrt aufnimmt. 40 Kunden am Tag könnten sein Geschäft retten. Er richtet deswegen einen Apell an die Community: „Jeder, der meint, dass das ein guter Laden ist, sollte das zeigen, indem er wieder kommt.“