Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – In Baden-Württemberg ist erstmals ein mit dem Coronavirus infizierter Mensch gestorben.
Es handle sich um einen 67 Jahre alten Mann aus dem Rems-Murr-Kreis, teilte das
Gesundheitsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Sein Leichnam sei positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden sei, nachdem auch seine drei Jahre ältere Ehefrau am Coronavirus erkrankt war. Sie war zuvor aus Frankreich zurückgekehrt. Es ist der bislang vierte Todesfall in Deutschland.
Der Mann kommt nach dpa-Informationen aus Remshalden.
«Der erste Todesfall in Baden-Württemberg im Zusammenhang mit Corona macht den Ernst der Lage noch einmal deutlich», sagte Landrat Richard Sigel. «Diese neue Entwicklung muss zu einem noch konsequenteren Handeln auf allen Ebenen und klaren Vorgaben des Bundes und der Länder zur Eindämmung der Pandemie führen.»
Die Zahl der mit Sars-CoV-2 infizierten Menschen in Baden-Württemberg stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis Mittwochabend auf 335. Neue Zahlen lagen zunächst nicht vor.
Bundesweit wird mit weiter steigenden Krankenzahlen gerechnet. Experten gehen davon aus, das sich zwischen 60 und 70 Prozent der Menschen in Deutschland infizieren werden, solange es keinen Impfstoff gibt.
Auch die Kliniken im Südwesten bekommen diese Ausbreitung deutlich zu spüren. Schutzbekleidung ist nach Angaben der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft noch vorhanden. «Aber die Preise dafür explodieren gerade», sagte Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag. Aktuell zahle man für Masken, Schutzbrillen und andere Ausrüstung das Zehnfache des Preises vor der Krisenzeit. Wegen der Knappheit an Nachschub müssten die Krankenhäuser neue Beschaffungswege vor allem in Osteuropa suchen.
Laut Einwag bereiten sich die Krankenhäuser darauf vor, dass nicht nur die Zahl der Infizierten, sondern auch die der schwer an Covid-19 Erkrankten in die Höhe schnellen. «Tatsächliche Krankheitsfälle gibt es momentan noch ganz wenige. Aber da kommt etwas auf uns zu, das mutmaßlich ziemlich heftig ausfällt.»