Daimler verschwindet aus Deutschland: Folgen für Tausende Mitarbeiter

Daimlerhaus mit Mercedes
Symbolbild Foto: Raenmaen, CC BY-SA 3.0, Wiki

Karlsruhe Insider: Nach Aufspaltung gibt es bei Mercedes keine Ruhe mehr.

Am Freitag, den 1. Oktober kamen die Aktionäre der Daimler AG zusammen, um über die Abspaltung der LKW-Sparte zu beraten.

Das Ergebnis: Das Ende der Daimler AG, wie man sie bisher kannte, wurde besiegelt. Denn aus der AG sollen künftig zwei eigenständige Unternehmen entstehen. Die Mercedes-Benz AG bleibt die Auto-Sparte in Stuttgart, die Truck-Sparte wird abgespalten und somit ein eigenständiges Unternehmen. Die Daimler Truck AG verlegt zudem ihren Sitz von Untertürkheim in den Kreis Esslingen.

Nicht jeder ist von der Daimler-Truck-Abspaltung und der damit einhergehenden Abhängigkeit von China begeistert. „Wir werden chinesischer, keine Frage“, sagte auch ein Daimler-Manager dazu. Sven Behrendt vom Beratungsunternehmen „Geoeconomica“ stuft den Vorgang ebenfalls als bedenklich ein.

So begebe sich Daimler als Mercedes-Benz in ein „neues Risikoumfeld“. Manche Experten sehen den Schritt als gefährlich an. Der neue Konzern bewege sich laut dem Experten in einem Wirtschaftsraum, der im Systemwettbewerb mit Europa und den USA stehe. Schließlich sind die Chinesen mit dem Gründer des chinesischen Automobilherstellers „Geely“, Li Shufu, und BAIC neben Kuwait die wichtigsten Anteilseigner der Daimler AG.

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Der chinesische Markt gewinnt für die Daimler AG zunehmend an Bedeutung. Inzwischen ist die Volksrepublik in Sachen Umsatz sogar doppelt so wichtig wie der gesamte US-Markt. Der Konzern aus der Landeshauptstadt Stuttgart startete Anfang des Jahrtausends seine Produktion in China, Volkswagen produziert sogar schon seit 1983 in Fernost. Ein attraktiver Aspekt des chinesischen Markts, denn er bricht nie ein. In der Corona-Pandemie beispielsweise war es den Verkäufen in China zu verdanken, dass die Verkaufszahlen nicht komplett einbrachen.