Das Aus: Beliebte deutsche Kaffeerösterei muss dicht machen

Kaffeebohnen in Hand.
Symbolbild © istockphoto/nanthm

Es ist der schwerste Tag seines Lebens, so der Unternehmensleiter der beliebten Kaffeerösterei. Doch der Betrieb muss für immer schließen.

Es ist für alle ein Schock. Kaum jemand hat damit gerechnet, dass ausgerechnet diese Kaffeerösterei pleite geht. Was steckt dahinter, fragen sich viele Verbraucher und Fans der Marke.

Kündigung nach langem Mietstreit

Das Gerücht ist wahr, die Kaffeerösterei Emilio aus München macht dicht. Hintergrund dafür ist ein Streit mit dem Vermieter. Der Betrieb befand sich auf dem Gelände der Togal Werke. Vor ein paar Tagen musste der Unternehmensleiter Emanuel Clemm, 33, seinen insgesamt 30 Mitarbeitern sagen, dass sie arbeitslos werden.

Laut seiner Aussage war das der schwerste Tag seines Lebens. Die Kaffeerösterei befand sich bis dahin in der Levelingstraße. Dieser Betrieb muss nun geräumt werden. Der Mietvertrag läuft zum 19. Januar nach rund zehn Jahren aus.

Neuer Eigentümer mit anderen Plänen

Der ganze Ärger begann vor ungefähr einem Jahr, als das Immobilien Unternehmen „neuplan“ den gesamten Komplex kaufte. Die unternehmensinterne Planung sah vor, die alte Substanz abzureißen und nachhaltige sowie moderne Immobilien darauf zu bauen. Ursprünglich lief der Mietvertrag für den Kaffeeröster noch bis 2024.

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Vorwürfe an die Kaffeerösterei

Der Vorwurf des neuen Eigentümers steht im Raum, Clemm habe mit dem Vorbesitzer keine schriftlichen Absprachen getroffen. Aus diesem Grund erhalte er nun die offizielle Kündigung. Zu allem Überfluss bekam der neue Besitzer Recht beim Landgericht. Die Rösterei wurde also rechtsmäßig zur Räumung verurteilt.

Vonseiten des Besitzers heißt es, man wäre immer wieder auf den Kaffeeröster zugegangen, um eine Lösung zu finden, die für beide fair ist. In diesem Zusammenhang habe man dem Unternehmen eine Abfindung angeboten.

Außerdem gab man nach eigenen Aussagen der Kaffeerösterei die Gelegenheit, noch weitere Monate in den Räumen zu verbleiben. Es sei Clemms Entscheidung gewesen, die Vergleichsgespräche zu unterbrechen und ein jähes Ende vorzuziehen.