“Das wars”: Deutscher Getränkehersteller rutscht in die Insolvenz

Die Abfüllanlage einer Brauerei ist zu sehen. Auf einem Fließband reihen sich viele braune Flaschen aneinander. Im Hintergrund sind Maschinen aus Metall zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/rusak

Alles Hoffen und Bangen hat am Ende nicht ausgereicht. Ein deutscher Getränkehersteller rutscht trotz harter und stolzer Arbeit in die Insolvenz und es wird schwer, daraus wieder hervorzugehen.

Immer mehr Unternehmen in Deutschland haben es angesichts der teuer werdenden Kosten für Energie, Mitarbeiter und die Logistik nicht leicht, weiter schwarze Zahlen zu schreiben. Ein bekannter deutscher Getränkehersteller rutscht nun in die Insolvenz und zeigt, dass in der Wirtschaftskrise keiner wirklich sicher vor Herausforderungen, Schließungen, Insolvenzen und schwierigen Zeiten ist.

Eine Erfolgsgeschichte der deutschen Getränketradition auf der Kippe

Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 hat die Kieler Brauerei Lillebräu mit handwerklicher Braukunst und kreativen Konzepten die regionale Szene bereichert. Unter der Leitung von Max Kühl und Florian Scheske wurde aber nicht nur Bier gebraut. Denn Lillebräu schuf mit ihrem Schankraum einen Ort für Genuss und Begegnung, an dem Bierliebhaber auch Streetfood genießen konnten. Doch die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre, angefangen bei der Corona-Pandemie bis hin zu steigenden Kosten für Rohstoffe und Energie, haben selbst diese Erfolgsgeschichte ins Wanken gebracht – so wie von vielen anderen Traditionsbetrieben im Land.

Am 18. Januar 2025 gaben die Gründer in einem emotionalen Facebook-Beitrag bekannt, dass ihr geliebter deutscher Getränkehersteller in die Insolvenz rutscht bzw. inzwischen insolvent ist. Dennoch bleibt der Betrieb vorerst stabil. Veranstaltungen finden weiterhin statt, und die Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate abgesichert. Die Suche nach einem Investor läuft ebenfalls auf Hochtouren – ein möglicher Rettungsanker, um die traditionsreiche Marke am Leben zu halten.

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Brauereien im Kampf gegen die Krise

Lillebräus Schicksal ist dabei aber kein trauriger Einzelfall. In ganz Deutschland kämpfen Brauereien mit den Folgen sinkenden Bierkonsums und rasant steigender Betriebskosten. Ein drastisches Beispiel bietet die Schlössle-Brauerei in Neu-Ulm, die nach stolzen 334 Jahren ihre Tore schließen musste. Branchenkenner fordern derweil höhere Bierpreise, um den Fortbestand handwerklicher Brauereien zu sichern. Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, betont, dass Deutschland im europäischen Vergleich zu niedrige Bierpreise habe.

Doch die Krise zeigt auch die Bedeutung lokaler Brauereien für ihre Gemeinden. Lillebräu ist für Kiel weit mehr als ein Bierproduzent – es ist ein Symbol für Kreativität und Gemeinschaftssinn. Vielleicht könnte die Einführung innovativer Konzepte, wie nachhaltige Produktionsmethoden oder Crowdfunding-Aktionen, eine neue Perspektive eröffnen. Klar ist: Ohne Unterstützung von Investoren und Verbrauchern droht ein Stück kultureller Vielfalt verloren zu gehen.