Deutsche Großstadt verpflichtet Bürgergeld-Empfänger zur Arbeit

Mann auf der Straße in Arbeitskleidung bei der Arbeit. Er reinigt den Gehweg und die Straße. Seine Kleidung ist Orange/Schwarz.
Symbolbild © istockphoto/Anton Novikov

In einer deutschen Großstadt weht jetzt für Bürgergeld-Empfänger ein anderer Wind, denn diese sind nun zur Arbeit verpflichtet. Die Verantwortlichen haben auch genau festgelegt, wie dies auszusehen hat.

Sie ist die erste deutsche Großstadt, die nun beschlossen hat, dass Bürgergeld-Empfänger zur Arbeit verpflichtet werden können. Damit gibt es nun bestimmte Tätigkeiten, die man als Leistungsempfänger ausführen muss. Tut man dies nicht, drohen unangenehme Konsequenzen.

Staatliche Leistungen rufen Widerstand hervor

Immer wieder kursieren Gerüchte darüber, wie zum Beispiel auch auf zahlreichen Plattformen im Internet, dass Bürgergeld-Empfänger ein angenehmes Leben hätten. Sie müssten nichts tun und würden trotzdem jede Menge Geld bekommen. Zudem profitieren sie von Vergünstigungen und Sonderzuwendungen, von denen Menschen, die jeden Tag einer harten Arbeit nachgehen, nur träumen können. Obendrein würde sich unter den Leistungsempfängern eine große Anzahl von Menschen befinden, die arbeiten gehen könnten, dies aber aus Bequemlichkeit nicht tun würden. Nur selten wird dabei in diejenigen gedacht, die aufgrund persönlicher Umstände gar nicht arbeiten gehen können.

Erste Großstadt setzt ein Zeichen

Den Arbeitsverweigerern will eine deutsche Großstadt nun den Garaus machen: Mit 24 zu 16 Stimmen entschied der Stadtrat in Schwerin, das Bürgergeld-Empfänger nun verpflichtet sind, zu arbeiten. Zunächst wollte die CDU dies nur auf die Asylbewerber beziehen, schloss die Bezieher von Bürgergeld nun aber mit ein. Die Betroffenen sollen dafür Arbeiten in gemeinnützigen Einrichtungen annehmen, zum Beispiel in Kitas, Schulen und Vereinen wie beispielsweise die Tafel. Dafür bekommen sie eine Aufwandsentschädigung von ein bis zwei Euro pro Stunde. Schwerin orientierte sich dabei an dem Modell für Asylbewerber in Thüringen, die achtzig Cent die Stunde bekommen.

Lesen Sie auch
Ungeziefer breitet sich in deutschen Wohnungen aus – "Ekelhaft"

Doch es gibt auch kritische Gegenstimmen für eine solche Vorgehensweise. So sagt Schwerins Bürgermeister, dass die Maßnahme an der eigentlichen Sache vorbeiführen würde. So würden die Menschen nicht in eine Vollzeitstelle kommen. Hinzu kommt, dass dies höhere Personalkosten verursachen würde. Die Arbeitspflicht sei somit auch nicht refinanzierbar. Dennoch ist die Mehrheit des Stadtrates überzeugt gewesen: Wer eine Leistung bekommt und in der Lage ist, eine Gegenleistung zu bringen, also zu arbeiten, soll dies auch tun.