Deutsche Solarfirma ist insolvent – “Alle Arbeiter werden entlassen”

Auf einer Luftaufnahme eines Solarparks auf dem Land sind zahlreiche Solarpanels zu sehen, die umringt von Bäumen mitten in der Landschaft auf einer grünen Wiese in der Nähe eines Dorfes stehen und Strom und Sonnenenergie liefern. Eine Solarfirma rutscht nun in die Insolvenz.
Symbolbild © istockphoto/FilippoBacci

Der als Garant für saubere Energie gehandelte Solarstrom befindet sich in der Krise – und mit ihm viele Unternehmen. So ist nun eine deutsche Solarfirma insolvent, die deshalb alle Arbeiter entlassen muss. Die Gründe für den Abstieg liegen sowohl im In- als auch im Ausland.

Neben dem Automobilsektor und klassischen Familienbetrieben ist auch die Solarindustrie im Land schwer von Krisen gebeutelt. Nun ist auch eine namhafte deutsche Solarfirma insolvent, mit fatalen Folgen für alle Mitarbeiter.

Die Krise spitzt sich zu: Deutsche Hersteller in Bedrängnis durch übermächtige Konkurenz

In den vergangenen Jahren schien die Solarbranche in Deutschland auf Erfolgskurs. Staatliche Förderungen und eine steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien boten gute Wachstumschancen. Doch der Schein trog: Immer mehr Hersteller kämpfen aktuell ums Überleben. Vor allem günstige Solarmodule aus China überschwemmen den Markt und setzen die heimische Industrie massiv unter Druck. Während Verbraucher von niedrigen Preisen profitieren, bringt die Entwicklung deutsche Produzenten an den Rand der Existenz.

Branchenkenner warnen daher schon seit Langem davor, dass Europa technologisch und wirtschaftlich ins Hintertreffen gerät. Schon 2024 meldeten mehrere namhafte Solarfirmen Insolvenz an, darunter Eigensonne und Envoltec. Einmal mehr zeigt sich, dass niedrige Produktionskosten in Asien schwer zu schlagen sind – und dass politische Maßnahmen möglicherweise zu spät kommen. Experten sehen Parallelen zur einst blühenden deutschen Solarwirtschaft der 2010er-Jahre, die nach dem Ende vieler Subventionen massiv einbrach.

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Deutsche Solarfirma insolvent – fatale Folgen und Weckruf für die gesamte Branche

Nun folgt die nächste Hiobsbotschaft für die gebeutelte deutsche Solarindustrie: Die energiehaus Blechinger GmbH aus Wolfsburg stellt zum 1. März den Betrieb ein. Alle 81 Angestellten verlieren dann ihren Arbeitsplatz. Seit November kämpfte das Unternehmen um eine Rettung, Investoren wurden gezielt angesprochen. Doch trotz Gesprächen mit rund 50 potenziellen Käufern blieb ein verbindliches Angebot aus. Der zuständige Insolvenzverwalter bestätigte die endgültige Schließung. Endgültig scheint diese auch dadurch, dass die Website des Unternehmens bereits offline ist.

Auch in der Politik schlägt die Krise Wellen. CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat angekündigt, der deutschen Industrie neuen Aufwind geben und den “Aderlass der Wirtschaft” stoppen zu wollen. Zudem plant die Europäische Union eine Initiative zur Rettung der heimischen Produktion: Der “Clean Industrial Deal” soll klimafreundliche Unternehmen gezielt fördern und steuerliche Erleichterungen bringen. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um die deutsche Solarbranche vor weiteren Pleiten zu bewahren, bleibt aber wie immer ungewiss.