Deutsche Wirtschaft in der Krise – “Wie seit 100 Jahren nicht mehr”

Ein weißes Schild mit schwarzer Beschriftung und einer roten Umrandung. Die Inschrift lautet "Wirtschaftskrise". Das rechteckige Schild ist in einem Industriegebiet an einem grauen Tor befestigt.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Schon seit mehreren Jahren steckt Deutschland inzwischen in der Inflation, die Vermögen und Gehälter auffrisst. Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Meinungen von Experten in so einer schweren Krise wie schon seit einem Jahrhundert nicht mehr.

Drei Jahre voller Insolvenzen und hoher Inflation: Steht Deutschland vor dem Abgrund oder am Anfang einer neuen wirtschaftlichen Ära? Wie auch immer die Zukunft aussieht, momentan steckt die deutsche Wirtschaft in einer tiefen Krise, aus der es nur schwer ein Entkommen gibt.

Ohne Dynamik: Deutschlands Wirtschaft in der Zwickmühle

Nach einem enttäuschenden Jahr 2024, das keine Anzeichen von Erholung zeigte, blickt Deutschland auch 2025 in eine ungewisse Zukunft, was die Wirtschaft im Land anbelangt. Aktuelle Prognosen sprechen von einem erneuten Minus von 0,1 Prozent. Damit befände die Wirtschaft sich hierzulande seit drei Jahren im Stillstand – ein beispielloser Zustand in der Nachkriegsgeschichte. Ursachen wie die Pandemie, die Energiekrise und eine anhaltend hohe Inflation belasten Wirtschaft und Verbraucher gleichermaßen. Man spürt förmlich, wie man weniger Geld in der Tasche hat als noch vor der Coronakrise. Besonders kleinere Unternehmen kämpfen ums Überleben. Sie machen fast 80 Prozent der Insolvenzen aus.

Die Inflation bleibt ein weiterer Sorgenfaktor. Experten rechnen mit Werten, die über der Zwei-Prozent-Marke verharren könnten – ein Signal für dauerhafte Belastungen. 2024 bedrohten Insolvenzen rund 320.000 Arbeitsplätze, vor allem in der Automobilbranche. Traditionsreiche Konzerne wie Volkswagen und Bosch stehen exemplarisch für die Schwierigkeiten. Dazu kommen exorbitante Energiekosten, verstärkt durch Dunkelflauten, in denen Deutschland teuren Strom importieren muss. Die Auswirkungen auf die Handelsbilanz sind erheblich, während Lösungen für eine nachhaltigere Energieversorgung fehlen.

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Rufe nach Reformen: Die Hoffnung auf einen Neustart

Die anhaltende Krise fordert 2025 einen deutlichen politischen Kurswechsel. Ökonomen und Unternehmer drängen auf Reformen, die nicht nur kurzfristige Entlastung, sondern langfristige Stabilität bieten. An erster Stelle stehen dabei niedrigere Unternehmenssteuern, eine deutliche Entbürokratisierung und eine bessere Integration erneuerbarer Energien.

Das alles fordern sowohl Bürger als auch Politiker und Wirtschaftsführer. Besondere Hoffnung ruht dabei auf technologischen Innovationen, etwa intelligenten Stromnetzen, die Energieeffizienz und Versorgungssicherheit erhöhen könnten – ein bisher kaum genutztes Potenzial. Auch politisch setzen viele auf einen Neuanfang. Verschiedene Unternehmer wünschen sich eine pragmatischere Regierung, die wirtschaftsfreundliche Lösungen vor ideologische Symbolpolitik stellt. Maßnahmen wie die Abschaffung des Bürgergeldes könnten Arbeit wieder stärker honorieren und gleichzeitig den Arbeitsmarkt ankurbeln.