Deutscher Firmen-Riese ist insolvent – Hunderte Jobs betroffen

Eine Außenansicht eines Unternehmens. Das graue Gebäude besitzt viele gläserne Fenster. Die Büros sind nicht von außen einsehbar und es ist ein großer Hof vor dem Eingang sichtbar.
Symbolbild © istockphoto/MathieuLphoto
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Ein Firmen-Riese ist insolvent – dem einstigen Hoffnungsträger der deutschen IT-Branche droht der Kollaps. Der Onlineshop des Unternehmens ist bereits offline und Hunderte Arbeitsplätze sind in Gefahr.

Ein deutscher IT-Riese steht womöglich kurz vor dem Kollaps. Der Onlineshop ist offline, Hunderte Arbeitsplätze wackeln und die Insolvenz ist offiziell bestätigt.

Vom Garagenbetrieb zum Millionen-Unternehmen

Es klingt wie ein klassisches Wirtschaftswunder: Aus einer kleinen Garage im nordrhein-westfälischen Bergheim heraus entstand in den 90er-Jahren ein echtes Schwergewicht der IT-Branche. Jahr für Jahr wuchs das Unternehmen, das sich auf den Großhandel mit Hardware, Software und Zubehör sowie auf Logistik- und IT-Dienstleistungen spezialisierte. 2023 knackte der Konzern die Umsatzmarke von stolzen 700 Millionen Euro.

Der einstige Hoffnungsträger der deutschen IT-Wirtschaft arbeitete eng mit Branchengrößen wie Media Markt und Saturn zusammen. In der Szene galt der Name als verlässlich sowie wachstumsstark und zukunftsorientiert. Doch jetzt herrscht Funkstille. Seit Ende April sind sowohl der Onlineshop als auch der Cloud-Marktplatz nicht mehr erreichbar. Nun ist es traurige Gewissheit: Der Gigant hat Insolvenz angemeldet.

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Firmen-Riese ist insolvent: Vierhundert Jobs auf der Kippe

Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz: Siewert & Kau, einer der größten IT-Distributoren Deutschlands, stellte am vergangenen Montag beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf Insolvenz. Für die rund vierhundert Mitarbeiter an sieben Standorten in Deutschland, den Niederlanden und Spanien beginnt jetzt das große Zittern. Betroffen sind neben dem Hauptsitz in Bergheim auch die Standorte in Braunschweig, Halle (Saale), Paderborn, Soest, Hengelo und Premià de Mar.

Die genauen Ursachen für die Insolvenz sind bislang noch nicht offiziell bestätigt. Fachmedien berichten jedoch von gekündigten Bankverbindungen sowie einem anhaltenden strukturellen Druck im klassischen Hardware-Handel. Neue Geschäftsfelder wie Beratung und IT-Service wurden offenbar zu spät aufgebaut. Zudem zeigte sich der Markt nach dem Boom durch die Pandemie deutlich geschwächt. Das Nachlassen der hohen Nachfrage nach IT-Produkten stellte viele Händler vor massive Herausforderungen. Der Fall zeigt erneut, wie schnell selbst große Player in der digitalen Welt ins Straucheln geraten können und wie hart der Wettbewerb im IT-Sektor tatsächlich ist.