Deutscher Traditionshersteller mit 1.500 Mitarbeitern ist insolvent

In einem Industriegebiet, um das herum sich viele Wohnungen und Häuser befinden, stehen riesige Hallen, die aussehen wie Produktionshallen. Die Luftperspektive zeigt, wie groß die Anlage ist.
Symbolbild © imago/ Arnulf Hettrich

Kurz vor dem neuen Jahr trifft eine weitere schlimme Nachricht die deutsche Wirtschaft. Ein deutscher Traditionshersteller mit rund 1.500 Mitarbeitern ist insolvent, was die ganze Region schwer belastet.

Ein Vorzeigeunternehmen im Maschinenbau ist aktuell vom Aus bedroht. Der deutsche Traditionshersteller mit knapp 1.500 Mitarbeitern ist insolvent. Viele Fragen sich, was hinter der Krise steckt und welche Chancen daraus erwachsen können.

Ein Pionier deutscher Ingenieurskunst steckt in der Zwickmühle

Das Maschinenbauunternehmen Manz aus Reutlingen galt lange als Innovationsmotor der Maschinenbaubranche. Doch nun droht dem Traditionsbetrieb das finanzielle Aus. Nach einer jahrelangen Talfahrt musste die Firma Zahlungsunfähigkeit erklären und plant, in den kommenden Tagen einen Insolvenzantrag zu stellen. Dieser Schritt markiert einen Tiefpunkt in einer Geschichte, die einst von technischem Fortschritt und Wachstum geprägt war. Trotz eines Jahresumsatzes von etwa 250 Millionen Euro im Jahr 2023 waren die roten Zahlen nicht zu übersehen. Und nun schwand auch noch das Vertrauen der Kreditgeber, sodass die finanzielle Unterstützung ausblieb.

Intensive Verhandlungen mit Investoren konnten die dringend benötigte Wende nicht einleiten. Selbst die Kapitalbeteiligung von Daimler Truck im Jahr 2022, die Manz eine Beteiligung von zehn Prozent einbrachte, brachte keine nachhaltige Stabilität. Die Insolvenz betrifft nicht nur die Firmenspitze, sondern auch die 1.435 Beschäftigten und deren Familien. Ihr Schicksal hängt nun davon ab, ob ein potenzieller Investor Manz aus der Krise führen kann. Der Fall wirft zudem ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich mittelständische Unternehmen auf einem Markt voller technischer Umbrüche stellen müssen.

Lesen Sie auch
300 Euro Zuschuss: Millionen Deutsche haben jetzt einen Anspruch

Der Maschinenbau in Deutschland steht am Scheideweg

Manz ist kein Einzelfall. Die Insolvenzzahlen in Deutschland steigen: Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform werden 2024 rund 22.400 Unternehmenspleiten erwartet, ein Anstieg um fast 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders der Maschinenbau, eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft, leidet unter den Nachwirkungen globaler Krisen, steigenden Energiekosten und anhaltenden Lieferkettenproblemen.

Die Transformation der Automobilindustrie trifft Zulieferer besonders hart. Der Übergang zu Elektromobilität und Automatisierung verlangt hohe Investitionen in neue Technologien, die kleinere Unternehmen wie Manz an ihre finanziellen Grenzen bringen. Doch Experten sehen in diesen Veränderungen auch Chancen. Denn Zukunftsfelder wie Robotik, Künstliche Intelligenz und nachhaltige Produktionsverfahren bieten großes Potenzial für Unternehmen, die bereit sind, sich anzupassen. Die kommenden Monate entscheiden, ob Manz eine Zukunft hat oder endgültig von der Bildfläche verschwindet.