Drohende Epidemie: Coronavirus breitet sich in Baden-Württemberg aus

ARCHIV - Foto: Darko Bandic/AP/dpa

Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Baden-Württemberg auf zwölf gestiegen.

Seit Donnerstagabend seien zwei neue Fälle zu den acht bereits bekannten Fällen hinzugekommen, teilte das Sozialministerium am Freitag in Stuttgart mit. Es handle sich um einen Mann aus dem Landkreis Ludwigsburg sowie um einen Mann aus dem Rhein-Neckar-Kreis.

Die Probe des Mannes aus dem Kreis Ludwigsburg sei im Labor des Landesgesundheitsamts negativ auf Influenza getestet worden. Eine automatische Untersuchung auf das Coronavirus sei dann positiv ausgefallen. Dies sei der erste Fall, der auf diese Art ermittelt
worden sei. Wo sich der Mann angesteckt habe, sei noch unklar, sagte eine Ministeriumssprecherin. Es werde versucht, das herauszufinden.

Beim zweiten Fall gehe es um einen Mann aus dem Rhein-Neckar-Kreis. Dieser sei am Mittwochabend nach seiner Rückkehr aus dem Ski-Urlaub in Südtirol mit leichten Symptomen in der Notfallambulanz der Universitätsklinik Heidelberg erschienen. Der Test auf das neue Virus Sars-CoV-2 sei am späten Donnerstagabend positiv ausgefallen.

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Nach dem Bekanntwerden mehrerer Infektionen in Zusammenhang mit einem 25-Jährigen aus Eislingen (Kreis Göppingen) hatten viele Menschen den Mann und eine Bekannte teilweise wüst beschimpft. Die beiden hatten sich während einer Italienreise in Mailand angesteckt. Sie werden in Göppingen und Tübingen isoliert behandelt. Auch die Familie eines 32 Jahre alten infizierten Mannes aus dem Landkreis Rottweil wurde laut
Berichten von «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» massiv angefeindet.

Unterdessen beklagte der Landeselternbeirat einen desolaten Zustand der Toilettenanlagen in vielen Schulen. Mancherorts könne man sich gar nicht richtig die Hände waschen, weil keine Seife da sei, sagte der Landesvorsitzende Carsten Rees.

Experten betonen wiederholt, dass es wichtig sei, allgemeine Hygieneregeln zu beachten, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dazu gehöre, sich regelmäßig die Hände zu waschen.