Dunkle Wolken: Diese traditionellen Modeketten stehen vorm Aus

Geschlossener Laden.
Symbolbild © istockphoto/JosieN

Einige traditionelle Modeketten stehen vor dem Aus und müssen Insolvenz anmelden. Schuld daran ist die Coronapandemie.

Die Modeindustrie, einst lebhaft und strahlend, befindet sich in einer schwerwiegenden Krise. Ein unsichtbarer Gegner, die COVID-19-Pandemie, sowie globale Herausforderungen und die steigende Inflation haben zu einem drastischen Rückgang des Konsums geführt. Das Ergebnis: Viele traditionelle Modeketten stehen vor dem Aus und kämpfen ums Überleben, während düstere Wolken über ihren Geschäften schweben.

Beliebte und bekannte Modefirmen melden Insolvenz an

In diesem Jahr mussten bereits 92 Modefirmen Insolvenz anmelden. Der Handelsverband BTE beschreibt die Situation als äußerst ernst. Die Einnahmen reichen einfach nicht aus, sodass die erheblichen Kostensteigerungen bei Energie, Personal und Mieten nicht gedeckt werden können. Die Lage ist so prekär, dass weitere Firmenpleiten und Geschäftsschließungen erwartet werden. Prominente Marken wie der fränkische Mode-Versandhändler Madeleine, der im August dieses Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung anmeldete, sind betroffen. Die Geschäftsführerin Daniela Angerer führt die existenzielle Krise auf die hohe Inflation zurück. Auch die Münchner Modekette Hallhuber, die bereits 2021 insolvent war, steckt erneut in Schwierigkeiten. Der größte Modehändler Deutschlands, Peek & Cloppenburg, konnte zwar die Insolvenz abwenden, jedoch nicht ohne kontroverse Diskussionen mit Gläubigern und Eigentümern.

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Schwerwiegende Probleme in der Mode- und Schuhbranche

Selbst etablierte Schuhhändler wie Görtz aus Hamburg waren gezwungen, zahlreiche ihrer Läden zu schließen. Die Schuhhandelskette Reno in Osnabrück hingegen steht vor der Herausforderung, über achtzig Prozent ihrer Filialen dichtzumachen. Selbst Kindermarken wie Jako-o, die zum fränkischen Spielwarenhersteller Haba gehört, sind von dieser Entwicklung betroffen und werden nicht mehr fortgeführt. Auch Filialen des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof und des Modehändlers Orsay mussten in Deutschland schließen. Zudem kämpfen bekannte Modeunternehmen wie Lala Berlin, Zapata, Onygo, Schuhkay, TK-Fashion, Shoepassion, Adler, Salamander, Klauser, Escada, Esprit und Bonita um ihr Überleben.

Diese Entwicklungen verdeutlichen eine beunruhigende Tatsache: Die Mode- und Schuhbranche in Deutschland steht vor ernsthaften Herausforderungen. Die steigende Inflation, die langanhaltenden Auswirkungen der Pandemie und der anhaltende Trend zum Onlineshopping machen es vielen Unternehmen nahezu unmöglich, in der heutigen Zeit zu überleben.