Dunkle Wolken: Neue Einschränkungen drohen an der Ostsee

Ein Sonnenuntergang am Wasser
Symbolbild © istockphoto/wangyangcn

An der Ostsee wird es bald weitere Beschränkungen geben. Dies trifft vor allem eine Personengruppe hart.

Für Fischer an der Ostsee könnte es bald schwierig werden, denn die EU denkt über neue Regelungen nach. Hintergrund ist der sehr schlechte Fischbestand in dem Gebiet.

Überfischung

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Klimawandel in Kombination mit der Überfischung der Meere dafür sorgt, dass die Fischbestände zusammenschrumpfen. Der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen erklärte erst kürzlich, dass nur stabile Fischbestände auch nachhaltig befischt werden könnten. Stabil sind die Bestände an der Ostsee jedoch nicht, denn besonders die von Dorsch, Hering und Scholle sind in einem schlechten Zustand.

Das nehmen die EU-Länder nun zum Anlass, am Montag, den 30. Oktober, in Luxemburg über mögliche neue Beschränkungen für den Fischfang zu diskutieren. Schon im Sommer hatte die EU-Kommission neue Beschränkungen vorgeschlagen. Denn die aktuelle Einschätzung des internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) sieht nicht gut aus. Im Rat befinden sich Forscher aus Deutschland und weiteren neunzehn Ländern, welche die Lage als kritisch einschätzen und klare Empfehlungen daraus ableiten.

Schwierigkeiten

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Das Forscherteam erklärt, dass insbesondere der Hering-Bestand zu gering sei. Doch auch Dorsche gebe es aufgrund der veränderten Umweltbedingungen und der Überfischung an der Ostsee nicht mehr genug. Basierend auf den Empfehlungen der ICES möchte die EU-Kommission die Dorsche in der Region schützen und das aktuelle Verbot für die gezielte Fischerei in der westlichen Ostsee beibehalten. Zudem möchte sie die Regelung erweitern, denn der Fang soll auch für Freizeitfischer verboten werden. Auch Heringe dürfen in der Region seit letztem Jahr nicht mehr gefischt werden. Allerdings gab es dabei eine Ausnahme, die jetzt wegfallen soll.

Boote mit weniger als zwölf Metern Länge durften die Fische immer noch mit Stellnetzen fangen. Das möchte die Kommission jetzt ändern, damit sich die Bestände regenerieren können. Eine Expertin der Umweltorganisation regt außerdem an, dass es Beschränkungen für das gezielte Fangen von Schollen geben soll. Hintergrund ist, dass den Fischern dabei oft ungewollt viele Dorsche ins Netz gehen und die Bestände sich so nicht erholen können. Es bleibt abzuwarten, ob die Kommissionsvorschläge zur Umsetzung kommen und inwiefern Fischer weiter zugunsten der Fischbestände eingeschränkt werden.