Durchgesickert: Heizungs-Änderung droht für Millionen Haushalte

Ein Sanitärdienstleister in Arbeitsmontur – rotes Polohemd und Blaumann – installiert eine Heizung an der Wand. Er richtet den Heizkörper aus und befestigt ihn. Eine rote Zange liegt auf dem Boden.
Symbolbild © istockphoto/ronstik

Es herrscht große Unsicherheit: Schon bald wird sich für Millionen Haushalte eventuell etwas Gravierendes ändern. Denn das erst mit Beginn dieses Jahres beschlossene Heizungsgesetz steht offenbar schon wieder vor dem Aus.

Für Millionen Haushalte bleibt es in Sachen Heizung spannend. Denn die Neuwahlen stehen kurz bevor und nicht alle Politiker sind von dem neuen Gesetz begeistert.

Unsicherheit: Bald ist es wieder weg

Seit Monaten machen sich zahlreiche Deutsche Gedanken darüber, ob sie eine neue Heizung benötigen. Denn seit Beginn des Jahres gilt das neue Heizgesetz, welches Wirtschaftsminister Robert Habeck auf den Weg gebracht hat. Das sogenannte Gebäudeenergiegesetz (GEG) verfolgt dabei das Ziel, das Klima zu schützen, indem die Bürger mehr erneuerbare Energien zum Heizen ihrer Wohnungen und Häuser verwenden.

Genau aus diesem Grund mussten all diejenigen, die in einem Neubau leben, sich in diesem Jahr auch für Heizlösungen entscheiden, die zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbare Energien zurückgreifen. So wie es jetzt aussieht, hätten diese Menschen sich das jedoch auch sparen können, denn das Gesetz soll nun eventuell doch wieder kippen. Für Millionen Haushalte bedeutet das erst einmal viel Unsicherheit. Denn die Anschaffung der neuen Systeme hat für viele eine hohe finanzielle Belastung dargestellt, weshalb zahlreiche Bürger die verschiedenen Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen haben. Jetzt ist sogar unsicher, ob die Unterstützung in Zukunft wegfällt.

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Es besteht kein Grund zur Sorge

Einig waren sich die Politiker in Hinblick auf das GEG von Anfang an nicht. Jetzt kritisiert auch die Bauministerin Klara-Geywitz, dass das Gesetz viel zu kompliziert sei. Der Meinung schließt sich der Eigentümerverband Haus & Grund an und fordert, dass es keine Jahresvorgaben für Eigentümer mehr geben soll. Der Verband wünscht sich, dass die Politik die Klima-Bilanz einer ganzen Stadt betrachtet, anstatt den Fokus auf einzelne Gebäude zu lenken. Bei so viel Kritik ist aktuell fraglich, ob die Regelung bestehen bleibt.

Denn die Neuwahlen stehen kurz bevor und die Union hat jetzt schon angekündigt, sich vom GEG trennen zu wollen. Sie wollen die klimaschädlichen Emissionen stattdessen durch die Erhöhung des CO₂-Preises in den Griff bekommen. CDU-Fraktionschef Jens Spahn verspricht sich davon vor allem eine große Ersparnis. Immerhin könnte eine erneute Veränderung auch bedeuten, dass es bald keine Fördergelder mehr gibt. Für Eigentümer, die tatsächlich keinen Rechtsanspruch auf die Förderung haben, wäre das eine tragische Wendung. Doch Helmut Bramann, der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär, geht nicht davon aus, dass es dazu kommen wird. Er erklärte öffentlich, dass niemand die Regelung einfach wieder abschaffen könne. Immerhin beruht sie zu einem großen Teil auf europäischen Vorgaben. Wer am Ende Recht behält, wird sich mit den Neuwahlen am 23. Februar zeigen.