Durchgesickert: Verkaufsverbot von Böllern und Raketen gefordert

Ein Supermarkt mit einer Auswahl an Silvesterknallern, Silvesterraketen und Böllern. Vor den Artikeln stehen zwei Kunden, die auf der Suche nach den richtigen Feuerwerkskörpern für Silvester sind.
Symbolbild © imago/Arnulf Hettrich

Ein offizielles Verkaufsverbot von Böllern und Raketen – das wünschen sich unter anderem Tier- und Umweltschützer, die auf die Folgen von Feuerwerken und Silvesterlärm aufmerksam machen. Träte ein solches Verbot tatsächlich ein, hätte das weitreichende Folgen. 

An Silvester soll es keine Silvesterfeuerwerke und auch keinen Lärm durch Böller geben, fordern verschiedene Organisationen. Für viele Menschen in Deutschland ist das kaum vorstellbar. Und doch will man ein Verkaufsverbot durchsetzen.

Forderung: Verkaufsverbot von Böllern und Raketen 

In Deutschland verzeichnete man im Jahr 2023 einen Umsatz in Höhe von etwa 180 Millionen Euro über den Handel von Silvesterfeuerwerken. Sowohl Raketen als auch Böller gehören für viele Menschen zum Jahreswechsel traditionell dazu. Allerdings hat die Tradition auch Nachteile. Sowohl Umwelt- und Tierschützer als auch Beschäftigte aus der Sicherheitsbranche und viele Mediziner sprechen sich für ein Verkaufsverbot für Privatpersonen aus. Neben der Gefahr für Menschen steht auch die Kritik im Raum, dass Feuerwerke und Böller Tiere in ihren Lebensräumen gefährden und die Umwelt durch Schadstoffe belasten.

Hinter der Forderung steht ein Zusammenschluss von 30 Organisationen, zu denen unter anderem Tierschützer und die Bundesärztekammer zählen. Bekannt ist das Bündnis als “Aktionsbündnis für ein böllerfreies und friedliches Silvester”. Die Initiative, die von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ins Leben gerufen wurde, richtet sich mit der Forderung an das Bundesinnenministerium. Ein grundsätzliches Verbot sei allerdings unverhältnismäßig, findet das Ministerium.

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Nicht nur in Deutschland wird ein Verkaufsverbot von Böllern und Raketen gefordert

Auch im Nachbarland Österreich setzt sich die Umwelt- und Tierschutzorganisation WWF für ein Verbot ein. Zudem gibt es Initiativen in der Schweiz, die auf die Gefahren durch Böller und Silvesterraketen aufmerksam machen. Käme es in Deutschland zu einem Verbot, hätte das weitreichende Folgen: Nicht nur Einzelhändler bekämen die Konsequenzen zu spüren. Für viele Menschen würde eine langjährige Tradition enden. Bei der Frage, ob es ein generelles Verkaufsverbot geben sollte, gehen die Meinungen auseinander. Wie eine Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg zeigt, sprechen sich immerhin fast 60 Prozent der Umfrageteilnehmer für ein solches Verbot aus. Ob eine bundesweite Maßnahme realistisch ist, bleibt aber offen.