Jetzt droht ein Wassermangel in einem der bevölkerungsreichsten Bundesländer Deutschlands. Die Flüsse führen Niedrigwasser und die Talsperren leeren sich immer weiter. Der Frühling bleibt weiter knochentrocken.
Kaum Regen, fallende Pegel und verdorrte Böden: In einem Bundesland spitzt sich die Lage aktuell gefährlich zu – mit Folgen für Mensch und Natur.
Möglicher Wassermangel droht in Deutschland
In einem der bevölkerungsreichsten Bundesländer Deutschlands könnte bald ein dramatischer Wassermangel herrschen. Die Monate März bis Mai, also der komplette Frühling, drohen in NRW so trocken zu enden wie kaum jemals zuvor. Nur zwei Jahre, nämlich 2011 und 1893, waren noch trockener. Und das seit Beginn der Wetteraufzeichnungen!
Kaum ein Tropfen fällt vom Himmel, Böden reißen auf, Pflanzen verdorren und das Land trocknet regelrecht aus. Selbst der Rhein, sonst gewaltiger Strom und Lebensader der Region, führte zuletzt stellenweise Niedrigwasser. Auch andere Flüsse in der Region zeigen sinkende Pegel. Die Lage ist also ernst. Ob dieser Frühling tatsächlich der dritttrockenste oder gar der trockenste deutschlandweit wird, entscheidet sich in den letzten Tagen des Monats. Denn noch besteht Hoffnung: Ende Mai könnten endlich ein paar Regentropfen fallen. Doch ob das ausreicht, bleibt fraglich.
Trockener Frühling: Einschränkungen möglich
Noch geben die Behörden Entwarnung: Die Wasserversorgung sei gesichert, betonen Experten. Doch auch sie beobachten die Entwicklung mit Sorge. Besonders betroffen: das riesige Ruhreinzugsgebiet mit seinen 4,6 Millionen Menschen. Dort kümmern sich acht große Talsperren um die Versorgung – und deren Wasserstände sinken konstant. Bereits im Februar und März fiel so wenig Niederschlag wie zuletzt im Jahr 1929. Normalerweise ist das die Zeit, in der sich die Talsperren für den Sommer füllen. Ohne diese künstlichen Wasserreserven wäre etwa die Ruhr in heißen Monaten sonst oft völlig ausgetrocknet.
Auch erste mögliche Auswirkungen machen sich bemerkbar: Sollte es weiter so trocken bleiben, drohen Einschränkungen in der Schifffahrt. Grillverbote könnten verhängt werden. Und Erinnerungen an 2022 werden wach: Damals schlug etwa Dortmund wegen des Wassermangels Alarm. Während dieser Zeit wurden die Bürger angehalten, Pflanzen nur morgens oder abends zu gießen und Spülmaschinen nur voll beladen zu starten. Bleibt der ersehnte Regen aus, könnte dieser Frühling zum historischen Dürre-Drama werden. Die Natur leidet – und wir bald mit.