Einzelhandel fürchtet ums Weihnachtsgeschäft in Baden-Württemberg

Symbolbild

Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Eine deutliche Mehrheit der Einzelhändler in Baden-Württemberg erwartet einer Umfrage zufolge im anstehenden Weihnachtsgeschäft coronabedingt hohe Umsatzeinbußen.

Ein Zehntel der befragten Betriebe rechnet laut der am Mittwoch in Stuttgart vorgestellten Erhebung des Handelsverbands Baden-Württemberg bei den Warenverkäufen in den Wochen vor Weihnachten sogar mit einem Einbruch von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu normalen Zeiten.

39 Prozent der Betriebe gehen von Erlösrückgängen zwischen 30 und 50 Prozent aus, weitere 28 Prozent erwarten Einbußen zwischen 10 und 30 Prozent.

Gründe dafür seien einerseits die Corona-Beschränkungen der Politik, andererseits spiele auch die gelebte Zurückhaltung vieler Kunden eine Rolle, hieß es. So ist die Besucherfrequenz in den Innenstädten seit Ausbruch der Pandemie deutlich zurückgegangen – und kaum einer erwartet, dass sich in den kommenden Wochen daran groß etwas ändert. Heißt: Die Menschen fahren seltener in die Städte als früher, stöbern
weniger in den Geschäften und kaufen spärlicher ein.

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Die stationären Einzelhändler gehören zu den Leidtragenden. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) erwarten laut der Umfrage im Weihnachtsgeschäft hohe Rückgänge bei den Besucherfrequenzen – auch, weil die meisten Weihnachtsmärkte diesmal ausfallen werden. Und die Menschen, die dennoch in die Geschäfte kommen, sind laut Erhebung auch nicht bester Stimmung: Zwei Drittel der befragten Betriebe gaben an, ihre Kunden seien angesichts der Pandemie vor allem verunsichert.

Handelsverbandspräsident Hermann Hutter sagte, diese Bestandsaufnahme sei umso besorgniserregender, als dass die Weihnachtszeit für viele Händler 40 Prozent des Jahresumsatzes ausmache. «Wenn hier Störungen auftreten, hat das einen ungleich höheren Durchschlag als noch im Frühjahr.»