Eltern laufen Sturm: Erste Schulen hängen Regenbogenflagge auf

Mehrere Menschen stehen in einer Reihe und halten verschiedene Regenbogenflaggen zwischen sich. Sie alle sind bunt angezogen und gehören offensichtlich der LGBTQIA+-Gemeinschaft an und setzen sich in einer Demo gerade für ihre Rechte ein.
Symbolbild © imago/Martin Müller

Das sorgt für regelrechte Empörung bei den Eltern, und sie gehen dagegen vor: Die ersten Schulen hängen tatsächlich die Regenbogenflagge auf. Sie können es nicht so hinnehmen.

Toleranz hin oder her, aber das geht vielen Eltern eindeutig zu weit. Erste Schulen hängen nämlich die Regenbogenflagge auf, um ihre Solidarität zu zeigen. Das passt den Eltern jedoch gar nicht.

Queere Community kämpft für ihre Rechte – “Noch lange nicht am Ende”

Schon längst ist die deutsche Gesellschaft weg von der eindeutigen Zuteilung zum männlichen oder weiblichen Geschlecht. Auch die Toleranz gegenüber verschiedenen sexuellen Ausrichtungen hat sich im Gegensatz zu früheren Zeiten deutlich verändert. Inzwischen hat der deutsche Staat das Transsexuellengesetz an die heutige Zeit angepasst und den Transmenschen somit die Angleichung an das empfundene Geschlecht leichter gemacht. Doch wie einige Beispiele zeigen, erleben Mitglieder der Queercommunity immer noch Diskriminierung. So wurde eine Bankkundin beispielsweise monatelang hingehalten, obwohl sie nur ihren Namen anpassen wollte. Der Kampf für ihre Rechte hat für die Betroffenen wohl gerade erst begonnen.

Schulen zeigen Solidarität und hängen Regenbogenflagge auf: Eltern sind außer sich

Um sich mit den Diskriminierten zu verbünden und ihnen ihre Unterstützung zu demonstrieren, hatte sich ein Schulhort in Berlin gedacht, dass man es dem Bundestag gleichmachen und ebenfalls eine Regenbogenflagge, die sogenannte “Progress Pride Flag” aufhängen könnte. Was jedoch ein guter Gedanke zu sein schien, stieß bei den Eltern der dort betreuten Kinder auf heftigen Widerstand. Sie wollen, dass die Flagge sofort entfernt wird. Ein Elternpaar hat sogar Klage eingereicht, um dies zu erreichen. Für den 25. Juni ist zu dieser Klage eine mündliche Verhandlung vor dem zuständigen Gericht anberaumt. Am gleichen Tag soll noch das Urteil fallen.

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Aber wieso stößt diese Solidaritätsbekundung bei den Eltern auf so heftigen Protest? Die Betroffenen sehen darin zwei gewichtige Gründe. Zum einen ist der deutsche Staat per Gesetz zur Neutralität verpflichtet. Dies wäre mit der Flagge nicht mehr gegeben. Zum anderen sei die Regenbogenflagge in einer solchen Einrichtung für Kinder absolut fehl am Platz, so die Argumentation. Die Fahne sei eine “nicht kindgerechte Politisierung”. Gerade im Bildungswesen dürfe der Staat daher seine neutrale Position nicht aufgeben. Das Urteil wird mit Spannung erwartet.